Sonntag, 26. Juni 2011

Es ist schon wieder was passiert...


Ja – wirklich – in der Elk-Bay, auf dem Weg zum Klo, hab ich mich mit meinen Nachbarn verratscht als plötzlich ein anderer Kollege aufs Meer zeigt wo ein Orca (Killerwal) mit seiner riesigen Rückenflosse posiert. Das war schon sehr eindrücklich. Diese Bucht sollte man von Elk-Bay auf Multi-Animal-Bay umbenennen. Zu beobachten gab`s nämlich noch Marder, Seehund, Krabben, Salamander, Adler,…. 
Irgendwann haben wir dann beschlossen doch wieder weiter zu ziehen, um wieder ein bisschen zu wandern. Also machen wir uns auf den Weg in die Berge wo wir am Forbidden Plateau unsere Runden ziehen wollen. Leider haben wir unsere Tourenschi nicht dabei. Das Plateau, das im Zentrum von Vancouver Island liegt, hat nämlich noch eine geschlossene Schneedecke die teilweise einen Meter dick ist – Zeitverschiebung hin oder her, auch hier ist es Ende Juni und das Plateau liegt auf 1300m Seehöhe. Egal – machen wir uns halt wieder auf den Weg, zurück ans Festland und ab in Richtung Norden. Da wir den ersten Teil der Strecke schon kennen, versuchen wir (auf gut Deutsch) einfach mal Kilometer zu machen und übernachten dann ganz spontan – wie kann es anders sein – an einem superschönen Platzerl direkt an einem Bach VÖLLIG alleine. 
Unsere Tierliebe beweisen wir neuerlich am Hat Creek wo wir tausende Moskitos vor dem sicheren Hungertod retten. Hat Creek ist ein historisches Road House (150 Jahre alte), eine Ranch, Hotel, Stallung aus der Goldrauschzeit. Damals gab es entlang des Gold-Rush-Trails alle 12 Meilen eine Ranch, Hotel, Unterkunft wo die Goldsüchtigen auf ihrem Weg Unterkunft und Essen bekommen konnten – für sich und die Pferde. Einige dieser Ranches sind noch heute im Ursprungszustand erhalten. Woanders wurden ganze Städte nach diesen Stationen benannt (70 Mile House, 150 Mile House,…).

Mit dem Glück mit dem wir unterwegs sind, sind wir gerade in der nähe von Ashcroft wo das alljährliche Stampede (Rodeo) stattfindet. Das war ja echt genial. Auch die Kinder haben volle 5 Stunden durchgehalten und dem Programm zugesehen. Von Bullenreiten, Kälber mit Lasso einfangen, Barrel-Race, Wildpferdereiten,…. War alles dabei.
Auch das Publikum war sehr genial – das ist einfach noch Cowboyland. Dass es das heutzutage noch gibt haben wir echt nicht gedacht. Ein bisschen modernisiert darf trotzdem werden – die Bullenreiter verwenden Rückenprotektoren und die Kinder reiten sogar mit Helmen. Ja genau – Kinder. Beim Bullenreiten findet man nämlich auch schon 14 jährige und beim Barrel Race war die jüngste Teilnehmerin gerade mal 5 Jahre alt. Was aber bei solch einem Event wirklich abgeht ist schwer zu beschreiben – jeder die Gelegenheit hat sich so etwas anzusehen sollte das nutzen. 

Auf dem Weg zu Mario und Petra machen wir noch einen 100 km Abstecher in ein „Einbahnseitental“ an dessen Ende zwei Orte liegen. Einer davon ist das historische (150 Jahre alte) Barkerville. Eine Goldgräberstadt die zu Zeiten des Goldrausches 4500 Einwohner hatte. Heute tummeln sich in dieser original erhaltenen Stadt Schauspieler, die einem das Gefühl geben, in die Zeit des Goldrausches zurückversetzt zu sein. Der Abstecher war es auf jeden Fall wert. Auch wegen der Bären und Elche die wir auf dieser Strecke aus nächster Nähe zu sehen bekamen.  Auf dem Weiterweg nach Smithers läuft uns sogar ein Bär direkt vor dem Camper über die Straße – die können ganz schön schnell laufen;-)
Ja, und da sind wir nun – in Smithers bei unseren guten Freunden wo wir uns in einem Haus wieder mal richtig kultivieren können, in einem echtem Bett schlafen und die Abende mit ratschen verbringen.

2 Kommentare:

  1. Obwohl die Alltagsschilderung in Christines Teammail (das übrigends gut angekommen ist) wirklich einen noch nervenzermürbenderen Spannungsbogen aufweist, bin ich von den heutigen Fotos und vor allem von den Schilderungen ebenso beeindruckt, wie von Enzos Fähigkeit zur Integration! Die Rückenprotektoren und die Helme sind ja schon ein bisschen luschig ... so als Cowgirls & - boys, meine ich, aber die Orka-Rückenflosse hebt den Thrillfaktor dafür wieder beträchtlich! Ich singe in Anbetracht von Dauerheidibeschallung ganz laut "Katzenklo" für euch und hoffe, ihr reitet entspannt dem Sonnenaufgang entgegen ... Alles Liebe Martina

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  2. Date: september, 6fs
    Time: 3:06am ongoing

    Jaja, immer diese Benamungen, die gar nicht wirklich zutreffen. Doch die potemkinschen Elche sind doch gar nix im Vergleich zu jener vom Aussterben bedrohten (in neueren Karten leider nicht mehr verzeichnet) anatomischen Absonderheit, die sich nordwestlich der euch wohlbekannten Jamnigalm befindet: Die Arschknöpfe!

    Wir machten damals auch am 1.Juli eine Schitour nahe Vancouver – der Verdacht erhärtet sich, dass die tatsächlich mehr Schnee abkriegen als die Talabfahrten in Kärntner Schigebieten.

    :-> Also Tierliebe und Moskitos Hungertod! *ggg* Meine aufrichtige Hochachtung vor dieser Meisterübung in Sarkasmus! BRAVO!!! Und da ist sie wieder, die meistgestellte Frage der Menschheit: Was ist der Sinn des – NEIN: Warum hat Noah die zwei Mücken nicht erschlagen!?!?!

    Gratuliere zum all-inclusive Stampede. Bei meinem Besuch damals beim Großen Stampede-Bruder in Calgary hab ich vor lauter wundern über Ausweiskontrollen vorm Leichtbierkonsum und allerlei Kirmes-Kuriositäten doch glatt so ein Bullenreiten versäumt.

    Und bittesehr, das carintihian Cowgirl in der Westernstadt ist ein grenzgeniales Foto!!

    Und schon wieder diese SCH…. Schwarzbären! Wer will denn sowas lesen? Wer braucht denn schon so einen zotteligen Honigjunkie, und überhaupt…. überhaupt waren das sicher die Schauspieler im Kostüm und – ach was solls…
    ;-) Bringts doch bitte ein paar tolle Fotos mit von denen, das wär subär!

    What I did in the same period:
    Als einarmiger Bandit dieses schwedische Möbelhaus zu einen Tausch Billy und Co gegen bedrucktes Papier überreden. Als am linken Arm zugegipster Linkshänder Thomas und vor allem Anna wortgewaltig beim Aufbau dirigieren ;-). Daniel und Marc alles Gute für ihren Felskurs wünschen und sich ohne Gram über das sichere Gefühl freuen, dass sich die sehr positive Vorbereitungszeit gelohnt hatte und ich es drauf gehabt hätte, den Kurs mit Anstand zu absolvieren.

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