Montag, 25. Juli 2011

Camper for sale

1996 Ford Motorhome , 22 ft., 7,5l engine; 96.000 km;  sleeps 6 (comfortable for 4); solar panels on roof (makes you independent from hook up´s), 3 way fridge and freezer (works on propane, 12V and 110V);  4 – burner stove with oven and houd ventilation; microwave;  furnace, air condition, hot water boiler; shower, toilette, sink, lots of storage room; big panorama windows  (all covered with removable moskitonets); rear drive camera; outside shower (hot and cold); awning;  Motorhome can come fully equiped (dishes, pots, cuttlery, storage boxes and -systems, sleeping bags, camping chairs, axe, saw, grill,…); everything works well
For sale beginning of September in Calgary.
Price: Canadian $ 14.200,-- or € 10.200,--










Samstag, 23. Juli 2011

Into the wild

All unsere Vorurteile die wir im Laufe unseres Lebens über die USA gesammelt hatten, haben wir versucht zu vergessen, um uns unser eigenes Bild zu machen. Die Grenzbeamten haben gleich begonnen und ein sehr positives, freundliches Bild gezeigt. Naja, es ging nicht so weiter – irgendwas Wahres muss ja an all den Stories über Nordamerika (Kanada ausgenommen) sein. Die Strassen sind gesäumt von Souveniershops, wo man für wenig Geld viel Schrott bekommt. Weiter geht’s zu einem Fleischhacker der uns empfohlen wurde um Elch-, Karibu- und Büffelfleisch zu kaufen. Fleisch gabs keines sondern „nur“ verschiedenste Wurstsorten. Die konnten wir gleich mal alle durchkosten – irgendwie hat das alles gleich geschmeckt. Bei genauem durchlesen der Zutaten stellt sich heraus, dass es alles Schweins und Rindwurst ist und nur Anteile an Elch, Karibou und Büffel enthält. Naja. 
Weiter geht’s zum Nikolaus, den wir in Nordpol besuchen. Richtig - in und nicht am Nordpol. So heißt nämlich ein Ort kurz vor Fairbanks wo das ganze Jahr Weihnachten (auf amerikanisch) ist. Souveniershops, Gehege mit Rentieren, überdimensionale Weihnachtsmänner, und natürlich der ECHTE Weihnachtsmann der auch im Juli kleine Kinder auf den Schoß und die ganze Welt auf den Arm nimmt. Hohoho. Wir könnten die Reihe fortsetzen mit: Bratpfannen mit Würstel, Beilage und Kochlöffel drinsteckend – wozu denn abwaschen, wenn etwas leicht anbrennt – und Fastfood Verpackungen lassen die Mülltonnen mitten in einem Landschaftsjuwel überquillen, eine Kantine verköstigt 5000 MitarbeiterInnen 3x am Tag – auf Papptellern und aus Plastikbechern, … o.k. wir hören schon auf!
In Fairbanks wollen wir uns dann auf den Dalton Highway vorbereiten. Der „Dalton“ führt über 800 km hinauf bis nach Deadhorse (Prudhoe Bay) direkt ans Polarmeer. Über die Strecke hört man unterschiedliches – von extrem schlechter Straße bis hin zu „Ja geht schon“.  Fakten: es gibt nur an 3 Stellen Tankmöglichkeiten, keine Möglichkeiten Lebensmittel einzukaufen, keine medizinische Versorgung, nur 2 Orte wo Autos primitiv repariert werden können. Längste Strecke ohne Service sind die letzten 400 km bis man das Polarmeer erreicht. Sollte hier das Auto liegen bleiben bezahlt man 5 Dollar pro Meile fürs Abschleppen (natürlich Doppelt – auch für die Anfahrt). Empfohlen sind mindestens 2 vollwertige Reservereifen. Und und und. Also decken wir uns mit Lebensmittel ein, machen einen Ölwechsel, lassen die Reifen checken und besorgen noch das essentielle „Fix a Flat“ (eine Dose Schaum der im Notfall einen Reifen wieder aufbläst und ausschäumt). So jetzt noch Bargeld besorgen und dann solls losgehn. Hmmm. Nachdem wir quasi alle Bankomaten in Fairbanks durchprobiert haben, finden wir noch eine Bank die geöffnet hat. Hier erfahren wir dass wir mit einer Bankkarte aus Österreich hier gar nix bekommen, wenn nicht mindestens Visa draufsteht.
Um halb 8 am Abend machen wir uns dann endlich auf den Weg, ein wenig genervt – aber voller Vorfreude auf unser Abenteuer. Bis jetzt waren wir landschaftlich (und vor allem auch kulturell) nicht sehr beeindruckt von Alaska, was uns schon sehr gespannt auf den wirklichen Norden macht. Nach rund 200 km schlagen wir kurz vor dem Yukon River unser Nachtlager auf. Nach wie vor etwas enttäuscht. Jetzt starten unsere Überlegungen – sollen wir wirklich die ganze Strecke rauffahren um dann wieder runterzufahren? Wir beschließen, zumindest mal bis zum Polarkreis zu fahren, und dann weiter zu schaun. 
Polarkreis 
Was macht man so wenn man am Polarkreis angekommen ist – Richtig – Brot backen. Die Gegend und auch die Wildnis beginnt uns jetzt nach und nach mehr zu faszinieren. Die landschaftlichen Veränderungen sind ständig präsent, sowie die Sonne, die hier bis zum 4. August nicht mehr untergeht. Je weiter nördlich wir kommen umso beeindruckter sind wir von dieser Wildnis, vom durchgehenden Sonnenlicht und von der Weite dieses Landes. 
Wir bewegen uns ja entlang des Arctic National Wildlife Refuge – eine „Nationalparkidee“ der anderen Art. Um dieses Gebiet  hat in den 60er Jahren eine Ökologiebewegung gekämpft, deren Ziel es war, ein Gebiet in Amerika zu erhalten (in der Größe von South Carolina!!), in dem noch „true wilderness“ ohne jegliche Spuren der Zivilisation zu finden ist: d.h. keine gekennzeichneten Wege, keine Lehrpfade, keine Gipfelkreuze und KEINE Straßen – aber durchaus die Einladung an Besucher, dieses Gefühl absoluter Wildnis zu erleben – allerdings mit dem Bewusstsein auf sich alleine gestellt zu sein!
Sonnentiefstand: 00:30 Uhr
In Coldfoot – nachdem wir die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht haben - wollen wir jetzt doch weiter. Wir sind völlig eingenommen von dieser faszinierenden Landschaft.  
 Dazu kommen dann noch ein paar Tiere wie: Elch im Wasser stehend, Wolf einen Hasen jagend, Dallschafe, ein Fuchs, nur die Karibous haben wir leider versäumt. Die haben bereits einen Tag vor uns den Dalton Highway Richtung Westen überquert. Die einzigen dies wieder mal versauen sind…….? Richtig die Moskitos (ganz ehrlich – wer dachte jetzt an die Ami´s?). Was sich abspielt wenn man aus dem Auto steigt ist unbeschreiblich. Es ist, als stünde man mitten in einem Bienenschwarm. Die „Angriffe“ klingen wie leichter Regen auf der Goretex Jacke, die wir zum Schutz tragen. Ohne Moskitonetz über den Kopf würde man es keine 10 Sekunden aushalten.
Das Schlechte am Guten:
Wen haben wir es nun zu verdanken, dass wir dieses wundervolle Fleckerl Erde in all seiner Pracht und Vielfalt sehen dürfen. Unseren ArbeitgeberInnen, uns selbst für den Entschluss diese Reise zu machen und BP (British Petroleum) die diesen Highway wegen der Ölresourcen in nur einem Jahr errichten ließen.  Dass uns am Ende dieses Highways Ölfelder erwarten, wussten wir, das Ausmaß jedoch ließ uns zusammenzucken. Man fährt von einem Meer an Schönheit und Einsamkeit in ein riesig großes Gebiet voll mit Schwerkraftfahrzeugen, Kontainerhäusern, Schloten und Fabrikshallen. Es befinden sich hier ca. 8 Ölfelder die alle aneinander angrenzen und sich an der Küste, und nicht wie wir dachten auf Plattformen am Meer befinden. Mit einem Mal waren alle schönen Erlebnisse in den Hintergrund gedrängt. 
Die Erlachs am Polarmeer
Das wir nun tatsächlich am Polarmeer waren, konnten wir gar nicht richtig fassen, geschweige den genießen, umgeben von dieser Schwerindustrie. Auch die Tour zum Polarmeer – anders darf man gar nicht hin – enthielt anstatt Informationen zu der Landschaft und Natur eine Huldigung an Amerikas Wirtschaft und Glanz. Zum Glück haben wir jetzt wieder 800 km Wildnis vor uns. Unser Rupert – der auf 100 km 25 Liter schluckt - wird uns aber immer an die Ölfelder im Norden erinnern.

Freitag, 15. Juli 2011

Grüße aus dem Yukon

 Sodala – der Highway ist wieder frei. Leider ist da gestern ein Mensch gestorben, weshalb wir die Sperre abwarten mussten. 
Emerald Lake
Sanddünen bei Carcross
Diese 70 km zwischen Carcross und Whitehorse habens wirklich in sich. Die Landschaft scheint alle ihre Trümphe auszuspielen. Zuerst die unwirklich scheinenden Sanddünen völlig überraschend am Weg, dann der Emerald Lake wo man einfach nur da steht und sich wundert ob am Zufluss eine Färberei ihre Abwässer nicht unter Kontrolle hat, bis wir dann am Kookatsoon Lake den Rest unseres Tages mit baden, Spielplatz, Sandburgbauen und Brot backen verbringen. Die Besonderheit vom Kookatsoon Lake ist, dass er so seicht ist, dass er im Winter bis zum Grund gefriert. Tharis hatte ihren Spaß dran, wie die „großen“ Kinder weit in den See raus zu stapfen und nach Blutegeln zu suchen – ja, dass machen halt die Yukon-Kinder, wenn ihnen fad ist.
In der Nacht (naja – es ist ja noch taghell) fahren wir die wenigen Kilometer weiter nach Whitehorse, wo wir geplant haben, beim Walmart (ein Supermarkt)-Parkplatz zu bleiben. Walmart bietet Campern die Möglichkeit, kostenlos am Parkplatz zu übernachten. Das ging sich gerade noch aus. Der Parkplatz war gerammelt voll mit Wohnmobilen. Eine Stadt bietet immer die Gelegenheit, mal wieder „Sachen“ zu erledigen. Ihr wisst schon…„Sachen“ eben;-) Tanken, Wasser auffüllen, Lebensmittelvorräte wieder auffüllen, die Wäsche und die Kinder waschen und einen ganzen verdammten Tag den netten Vereinigten Staaten, besser gesagt dem Esta-Einreise-Formular zu widmen. Aus irgendeinem Grund galten wir im Onlineformular als nicht einreiseberechtigt – wir fingen schon aneinander zu zweifeln an – vielleicht kannten wir die gegenseitige dunkle Vergangenheit doch nicht ausreichend. Irgendwann fanden wir heraus dass es daran lag dass wir per Straße und nicht über einen Flughafen einreisen wollten. Als wir dann „per Flugzeug“ anklickten gings plötzlich.
Dann wurden uns anstatt den 14 Euro / Person noch zusätzliche 100 Euro Spesen fürs bezahlen mit Kreditkarte vorgeschrieben. Egal, wir sind ja in der Hauptstadt des Yukon Territories (auch wenn es nur die Größe von Spittal an der Drau hat) wo es auch Regierungsgebäude gibt. Dort bekommen wir die Auskunft dass wir an der Grenze eine Green Card bekommen. Von Esta haben die noch nie was gehört. Take the Risk – was kann schon anderes passieren als dass wir im schönen Yukon bleiben müssen.
An einem Staudamm in Whitehorse gibt’s da noch eine „Fischleiter“ – eine Möglichkeit für die Lachse den Staudamm zu überwinden, für die Statistiker Männchen und Weibchen zu zählen (die Lachse sind gemeint) und für die Touristen, diese durch ein Glasfenster unter Wasser zu beobachten. Wir sind leider zu früh dran. Die ersten Lachse am Yukon River haben soeben erst die Grenze zwischen Alaska und Yukon passiert – auch ohne Esta Formular;-).
Zwar sind noch keine Lachse hier, aber jede Menge Natives, die sich zum „Adäka“ (zomkumen auf kärtnerisch) treffen und ihre Handkunstwerke und traditionellen Tänze präsentieren. Der Tharis wars leider ein bisschen zu laut – naja Indianer halt. Mit ihren Masken, Tänzen, Trommeln und lauten „heihooheihoo“-Gesängen können sie auf kleine Kinder schon furchteinflösend wirken.
Nach der 3. Nacht bei Onkel Walmart machen wir uns wieder auf den Weg. Die Landschaft hier verwandelt sich immer mehr in das Bild, was wir von Kanada im Kopf haben. Die Bäume werden immer niedriger und dünner und somit wird auch das weite weite weite Land sichtbarer. Jetzt sehen wir nicht nur mehr auf der Landkarte, dass es hier neben dem Highway nichts mehr außer Wildnis gibt.
Anmerkung für Mario und Petra aus Smithers: „Haines Junction ist echt nett. Wir können gut verstehen, dass dieser Ort in eurer engeren Auswahl war. Es gibt ein Kaffeehaus mit echtem Espresso und die Umgebung ist einfach genial.“
Nachtplatz am Kluane Lake
So – jetzt beginnen sich die Ereignisse zu überpurzeln. Nein, eigentlich ist es die Landschaft, wegen der wir nach jeder Kurve unser Unterkiefer wieder einrenken müssen.  Der absolute Höhepunkt sollte dann unser Übernachtungsplatz am Kluane Lake sein (einfach nur eine Ausbuchtung neben dem Highway (siehe Foto). Falsch – wieder war es nicht der Höhepunkt, denn eine 6 Stunden Wanderung (mit den Kindern natürlich, sonst hätten wirs in 5,5 h geschafft) in den Elias Mountains erlaubt uns noch ein paar tiefere Eindrücke. 
Seit dem Film Mt. Saint Elias haben diese Berge ja wohl an Bekanntheitsgrad gewonnen.  Ein Talboden (Gletscherausläufer) hat hier eben mal 25 km bevor dann die Berge empor ragen, trotzdem hat man das Gefühl man könnte einfach ein bisschen reinspazieren und dann zum Mittagessen wieder zurück sein. 
Wanderung in den Elias Mountains
Jede Relation geht verloren – zum Glück gibt’s Karten, wo einem ganz schnell klar wird, wie klein wir wirklich sind. Abgesehen davon, sind wir das Mittagessen für die Moskitos (die hier ausgesprochen frech sind). Auf unserer weiteren Fahrt Richtung Beaver Creek gibt’s noch einige Male solche Erlebnisse. Flüsse bzw. Flußbette in unglaublichen Dimensionen – alles „blattleben“ und dahinter, nach ca. 80 km türmen sich dann die 5000er (nicht Feet sondern Metern) auf.
Die Einreise nach Alaska ist relativ einfach. Kinder aufwecken, rein ins Office, Green Card ausfüllen, Fingerabdrucke abgeben, ein Zuckerl für die Kinder abschnorren, 6 Dollar pro Kopf  und das wars – und das ganze mit wirklich super freundlichen Zollbeamten.
Und da sind wir jetzt – in Alaska – doch mehr erfahrt ihr in unserer nächsten Geschichte.

Freitag, 8. Juli 2011

Licht aus! - geht nicht

 

Na dann also los – bis ganz hinauf in den Norden Alaskas wollen wir – zur Prudhue Bay. Dazwischen liegen aber noch so einige Stopps die hoffentlich voll mit Stories sind;-)  Schnell noch Volltanken und dann verlassen wir Smithers in Richtung Whitehorse (1268 km entfernt). Nach ca. 1 Stunde kommen wir zu einer Abzweigung „Direction Alaska Highway“ mit einem Hinweis wie viele km es zur nächsten Tankstelle sind. Entlang dieser Strecke gibt’s nämlich sonst nicht viel außer Seen, Wälder, Flüsse, Bären, Elche, und mindestens 9.000.000.003.768.001.097.341 Moskitos. Bei unserem ersten Stopp am Bonus Lake (wildromantisch und kitschig) flüchten wir nach einem kurzen Spaziergang vor den ständigen Fluggeschwaderangriffen. Im Bus sind wir ja schließlich sicher – unser Rupert hat tolle Moskitonetze;-)
Die „Ura“ - bereits angekündigt im letzten Blog – möchten wir euch jetzt natürlich vorstellen.  Keine Ahnung ob dieser Begriff wirklich in Wikipedia existiert – er kommt von unseren bayrischen Freunden und steht für die „Startsubstanz“ für echtes Sauerteigschwarzbrot. Die „Ura“ bekommt jetzt alle 12 Stunden einen Löffel Mehl und einen Schluck Wasser, bis wir nach 2 Tagen die Zutaten komplettieren und den Teig damit kneten.  Endlich haben wir einen Weg gefunden dem kanadischen Brot (wenn man es überhaupt so nennen darf) zu entgehen – wir backen selbst;-) – mal schaun was draus wird.
Konkrete Tagesetappen, Übernachtungsplätze haben wir nicht – wir fahren einfach ins blaugrüne drauf los. Innerhalb von nur einer Stunde begegnen wir jetzt gleich 3 Bären. Die Landschaft verändert sich hier auch – die Bäume werden kleiner, die Berge werden höher und die Landschaft überschaubarer. Hat man bis ca. Smithers hauptsächlich nur Wald neben der Straße gesehen, kann man jetzt erkennen dass man wirklich in der weiten Wildnis Kanadas ist. Unberührte Seen sind schon nichts mehr Außergewöhnliches mehr, so finden wir auch gleich wieder ein wildes Platzerl – unseren eigenen See für uns alleine – wo wir bis 11 Uhr abends am Lagerfeuer sitzen und es noch immer taghell ist. Irgendwie hat man gar keine Lust zum Schlafen gehen, auch wenn wir schon müde sind. Diese langen Tage sind echt faszinierend.
Die Tage laufen jetzt alle recht ähnlich ab, aufstehn, frühstücken, sich Zeit lassen, durch wunderschöne Landschaften fahren die wir schon ganz normal finden, Pausen machen, mit den Kindern spielen, nächster Schlafplatz – wie könnte es anders sein – wieder an einem superschönen See (Dease Lake)– gaaanz alleine, aber nicht lang – die Moskitos zwingen uns wieder zum Rückzug in unser mobiles Zuhause. Vor allem Tharis reagiert sehr stark. Jeder Gelsenstich verwandelt sich in eine riesige Schwellung. Als es nach einer weiteren Stunde auch im Bus voller Moskitos ist flüchten wir und hoffen, ein Platzerl mit weniger Stechtieren zu finden.  Unser Tag und auch die kurze Nacht bietet nun Platz für neue Aufgaben. Moskitos erschlagen (oder klatschen wie Tharis so lieblich sagt), mögliche Stellen finden wo sie in den Bus eindringen, zwischendurch wieder 3 Mäuse im Bus fangen uuuuuuuuund dann ist es endlich soweit – unser erstes Brot kommt in den Backofen. 
Naja a bisl angebrannt aaaaber es ist richtiges Schwarzbrot und schmeckt super. Mit dem Gasherd müssen wir noch ein bischen herumtüfteln aber das kriegen wir in den nächsten 2 Monaten auch noch hin. Verkostet wird gleich am Lagerfeuer in Gesellschaft von Kathi und Sken aus Deutschland. Mit denen verbrachten wir schon den Nachmittag am Boya Lake.
Wieder einmal haben wir es nicht geschafft den direkten Weg beizubehalten und wir machen noch einen Abstecher nach Carcross. Warum? Naja…….einfach so? Ja genau – einfach so.  Ein schwerer Autounfall ist der Grund warum nun die Straße zwischen Carcross und Whitehorse gesperrt ist. Das „zwingt“ uns dazu uns irgendwo in der Gegend ein Schlafplatzerl zu suchen um dann morgen weiter zu fahren. Woooo? Natürlich wieder mitten im Grünen sitzen wir gerade bei einem Teller Nudeln als wir alle ganz still werden, die Fenster von Rupert öffnen und dem Geheul von Wölfen lauschen.  Jetzt ist es gerade kurz vor 11 am 
Abend und die Sonne geht gerade unter – sie färbt noch einmal die Bäume in einem grellen goldgelben Schimmer – ist das der Goldrausch??? Dunkel wird es wohl erst in ca. einer Stunde. Jetzt wissen wir, wie es für die Kinder ist, wenn man schlafen gehen muss, wenn die Sonne noch scheint;-)

Donnerstag, 7. Juli 2011

Urlaub bei Freunden

Auch wenn der Titel dazu verleitet an Kärnten zu denken – wir schreiben heute von unserer Zeit in Smithers, wo wir bei unseren deutsch-kanadischen Freunden Mario und Petra wohnen. Smithers ist eine sehr gemütliche, nicht allzu große Stadt auf der Strecke von Prince George nach Prince Rupert. Hier machen wir mal Auszeit vom TrabantInnenleben, gönnen uns eine Dusche und ein paar Nächte in einem richtigen Bett unter einem nicht fahrbaren Dach – whow, ist echt fein nach 1 ½ Monaten on the Road! Wirklich fein ist auch die Gesellschaft von Mario und Petra und das denken nicht nur wir, sondern auch Tharis und Leela. Täglich rennen sie als erstes in der Früh von unserem Domizil im ersten Stock in das Erdgeschoß, um Mario und Petra noch vor der Arbeit zu sehen und beginnen  nachmittags im Viertelstundentakt zu fragen, wann denn endlich Magigo und Peta (Leela speak) von der Arbeit nach Hause kommen. Neben Wäsche waschen, Abendessen kochen und den Camper wieder mal richtig durchputzen schaffen wir auch einige Unternehmungen in die Nahe Umgebung von Smithers.

Mit Kanu, Paddel und zwei Holzsteckenangeln mit rotem Fadenwurm ausgestattet machen wir uns zu viert auf eine Paddeltour um den Lake Kathlin – diese Tour war echt entspannt, die Kinder haben richtig Spaß beim Angeln und Seerosenblätter abklatschen und wir zwei Erwachsenen genießen die Blicke, die man vom See aus auf die nahe liegende Gebirgskette und die vielen Luxusseevillen in kanadischem Stil bekommt.

Was noch?  Ein Besuch im Indianerdorf der K´San gibt uns einen Einblick in das Leben der Native´s. Immer wieder versuchen wir bei anderen Reisenden, Einheimischen usw. mehr zu erfahren. Auf Fragen während der Führung wurde sehr gut und umfangreich geantwortet. Hier halten wir es jetzt aber wie die alten Klan´s: Es wird nichts niedergeschrieben sondern nur mündlich überliefert;-)
Ein zweiter Ausflug mit dem Kanu verläuft dann recht interessant: Nachdem wir den Tyhee Lake überquert haben kommt plötzlich starker Wind auf, der Wellengang wird (für unsere Begriffe) recht heftig und wir beschließen dann an einem Privatsteg anzulegen und den gröbsten Wind abzuwarten. Nach ca. 2 Minuten kommt schon die Hausbesitzerin des Weges. Ganz nach kanadischer Manier fragt sie ob wir Hilfe brauchen und hätte uns sogar ins Auto gepackt und ans andere Ufer gebracht. Nach ca. einer halben Stunde lässt der Wind dann aber nach und wir können unseren Paddeltrip trocken zu ende führen.

Jeden Abend auf´s Neue überlegen wir uns wann wir  weiter fahren, wie lange noch bleiben – hin und her. Vom Gefühl her könnten wir wohl noch einige Zeit hier verbringen doch wir haben ja noch einiges vor. Wir haben beschlossen nördlich bis zur Predhoe Bay zu fahren – und das ist gaaanz schön weit.
Nach ca. 10 Tagen machen wir uns dann wieder auf den Weg. Von Mario und Petra bekommen wir nicht nur eine Menge Tipps für den hohen Norden und ein wertvolles Moskitonetz für Tharis’s Kopf mitgegeben, sonder auch eine neue Mitbewohnerin, die „Ura“, die alle 12 Stunden gefüttert werden muss … Fortsetzung folgt!