Dienstag, 28. Februar 2012

Bekannte Wege

Sonnentanz
Kinderschminken?
Nein – es ist kein Deja vu. Wir machen tatsächlich die gleiche Reise noch einmal. Es ist für uns eine interessante Erfahrung mal genau zu wissen, wo wir hin wollen. Wo man in´s Sorng-taa-ou (Pick-up-Taxis) ein- und aussteigen muß, wie viel es kosten darf usw. Trotzdem ist es immer ein bisschen anders. Das Boot legt um eineinhalb Stunden später ab als geplant. Das hat aber nichts mit dem thailändischen Zeitverständnis zu tun (die sind tatsächlich immer sehr pünktlich), sondern damit, dass das Boot aufgrund der Ebbe im Schlamm steckt und sich keinen Millimeter bewegen will. Als der Bootsmann es mit viel Geschick endlich schafft, den Kahn in Bewegung zu setzen, stehen wir nach einer halben Stunde am offenen Meer schon wieder still. Lange ist unklar was nun das Problem ist. Schön tätowierte und durchtrainierte Schiffsjungen springen runter in den Maschinenraum, wieder hoch zum Käptn und dann gleich wieder runter. Plötzlich springt einer von ihnen ins Wasser und beginnt immer wieder ab zu tauchen.
Vier Freunde
Wie sich später heraus stellt, hat sich ein Gewebesack in der Schiffschraube verfangen und diese blockiert. Zwei Stunden verspätet und mit einem riesigen Hunger kommen wir doch noch auf Ko Phayam an.
Frühstücksplatzerl
Nachdem wir uns gleich wieder ein Mofa organisieren, fahren wir los, in unsere bereits bekannte Unterkunft. Sogar der gleiche Bungalow, wo wir vor zwei Tagen ausgezogen sind, wird wieder mit unserem „Gerümpel“ zugeschüttet.
Jetzt geht der Alltag wieder los: Frühstück mit FreundInnen, Schwimmen gehen, Krabben fangen, … nix Neues also;-)
Nach zwei Tagen aber, müssen wir umziehen, da die Anlage in der wir bis jetzt waren bereits voll vorgebucht ist. Auch die anderen Unterkünfte an diesem Strand haben nichts Passendes für uns frei, also ziehen wir an einen anderen Strand, in die Anlage wo auch unsere nächsten Frühstücksbekanntschaften (Nicole mit den Kindern Malee und Ida) untergebracht sind.
unsere Dschungelhütte
Da sind wir also wieder in einer Bambushütte gelandet, inmitten von Mango- und Cashewbäumen wo gelegentlich auch mal eine Eidechse vorbei geflogen kommt und die Geckos enorme Maße annehmen (wahrscheinlich wegen der vielen Moskitos die es hier zu verspeißen gibt). So exotisch diese Hütten sind, so lärmdurchlässig sind sie auch. Ob es nun die (zum Glück nur ein Mal wöchentlich) Party vom Nebenresort oder das Liebesspiel der Nachbarn ist, man hat immer das Gefühl man ist hautnah dabei.


Thai-dance
European Dance

Weitere Abwechslung in unserem Insel-Entspannungs-Badeurlaubfeeling bietet ein Abend mit einer Thai-Dance-Performance, an dem Tharis, Leela, Finia und Laslo quasi als Vorgruppe die Bühne und die Herzen der Thai´s erobern. Um die Finger in dieser Perfektion zu bewegen und nach hinten zu biegen, müssen die Kiddies wohl noch ein bisschen üben.

Pommes und Strand
Fühstücken , Baden gehen, Krabbenfangen, Abendessen fahren, Gute Nacht Geschichte, drei Stunden Strom und Internet pro Tag ausnutzen…….nach 12 Tagen wird uns das Ganze dann doch schon recht fad und vor allem ich (Enzo) hab schon einen Inselkoller und freu mich wieder auf Abwechslung.
Die kommt bestimmt, auch wenn die Wege schon einmal von uns beschritten wurden. Es geht zurück nach Ranong, wo uns am nächsten Tag wieder ein Visa-Run nach Burma bevorsteht. Zum dritten Mal kommen wir nun in „unserem“ Hotel  an und genießen nach den kleinen Bambushütten wieder ein riesiges Hotelzimmer mit zwei großen Doppelbetten.
Mopedsüchtig!
Es ist Sonntag, und da gibt es immer einen schönen Nachtmarkt mit viel Essen, Standln, Musik und sogar einem ventilatorbetriebenen Ringelspiel für die Kinder. Kurz vor dem Schlafengehen um 21:30 Uhr stürzt Leela rückwärts vom Bett. Zuerst sind wir noch recht ärgerlich, weil (Eltern kennen wahrscheinlich das tägliche Theater vor dem Schlafengehen) so etwas in der Art ja eh schon absehbar war. Als wir aber merken dass ihr Hinterkopf voller Blut ist, ist ganz schnell Schluss mit ärgerlich sein. Schnell eine Wundkompresse aus dem Erste Hilfe Paket und ab ins Krankenhaus. Um diese Zeit sind die Straßen schon komplett leer und auch Taxis rar. Ein Mopedtaxi packt uns aber sofort auf und so düsen wir diesmal zu fünft am Moped ins Krankenhaus, wo die tapfere Leela erstklassig versorgt und mit drei Stichen genäht wird.
Unser absehbares Reiseende haben wir uns etwas anders vorgestellt.
immer die Zweite
Nichts desto Trotz müssen wir am nächsten Tag – nach dem Verbandswechsel im Krankenhaus – den Visarun nach Burma machen. Das Visum läuft nämlich aus und mit diesem letzten Stempel sollten wir bis zum Heimflug auskommen.
Der Plan war, in der nächsten Woche die Küste bis Bangkok hinauf zu fahren, und immer wieder mal Zeit am Strand zu verbringen. Mit einer frischen Platzwunde am Kopf ist allerdings Sand und Salzwasser nicht unbedingt die erste Wahl. Zwei Wochen Bangkok ist uns auch zuviel und so sind wir wieder mal am Grübeln und Pläne ändern;-)
Bis bald
Die Erlachs

Freitag, 17. Februar 2012

Ko Phayam - Visarun

das Weiße ist kein Schnee!
Es sollte eigentlich (so haben schon viele Sätze angefangen) eine Busfahrt von 5,5 Stunden sein. Das man nicht immer alle Plätze besetzen kann die man bezahlt, wissen wir schon, deshalb kaufen wir für die Kinder erst gar kein Ticket mehr. Gibt’s Plätze ist es fein, gibt’s keine freien Plätze mehr, müssen sowieso die Kinder als erstes auf den Schoß der Eltern – wie eben bei dieser prächtigen Busfahrt. Maßlos überfüllt kommt dann zu guter Letzt auch noch ein Mofa zwischen die Stuhlreihen. Und so zusammengepfercht verbringen wir nun die ersten vier Stunden, bis der Bus plötzlich von zwei Polizisten am Motorrad zur nächsten Polizeistation begleitet wird.
Lecker - Schmecker
Alle Passagiere (außer die weißen Touris) müssen den Bus verlassen, Dokumente vorweisen und sich durchsuchen lassen. Dann fängt die Polizei an Gepäcksstücke aufzumachen und Säcke auf zu schneiden. Einige Leute werden abgeführt, das Mofa wird beschlagnahmt und so fährt der Bus nach ca. zwei Stunden Verzögerung mit einem Mofa und vier Personen weniger an Board weiter. Routine?
Irgendwann kommen wir dann doch noch in Ranong an und waren schon lange nicht mehr  so froh über eine kalte Dusche und zwei riesige Betten, in denen man sich richtig ausstrecken kann. Gleich am nächsten Morgen fahren wir mit dem Boot weiter auf die Insel Ko Phayam, die das Rennen gegen den Konkurrenten Ko Chang gewonnen hat. Tharis freundet sich am Boot gleich mit einer Thailänderin an, die laufend am Stricken und Häckeln ist. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten – die Haube wurde noch während der Bootsfahrt fertig und war ein Geschenk an Tharis. Leela war ein wenig traurig, da sie keine Haube bekommen hat, doch die wurde prompt am nächsten Morgen in unsere Unterkunft (die auch diese nette Dame für uns vermittelt hat) nach geliefert. Zuerst dachten wir, dass wir hier ein bis zwei Nächte bleiben und dann in eine günstigere Unterkunft umziehen. Als wir uns in der Umgebung umschauten, wurde erst klar, wie fein unser kleiner Bungalow, nur ein paar Schritte vom Meer weg, eigentlich ist, und wir haben beschlossen, hier zu bleiben. Es ist ein kleines Resort, sehr ruhig, mit einem super tollen Strand.
Krabbenloch
Krabbenfängerinnen
Das Meer ist glatt und somit auch perfekt für die Kinder zum Schwimmen. Leela macht gerade ihr Masterprogramm im Krabbenfangen. Es ist echt ein Schlager ihr zu zu sehen, wie sie den Krabben nachläuft und es irgendwie schafft sie tatsächlich zu erwischen, um sie anschließend in ein Loch zu setzen – das Krabbenloch;-)
Hier ist es genau deshalb so schön, weil man etwas abgeschnitten ist, weit ab vom Schuss liegen die Geschäfte, Lokale und Essensstände. Zu weit weg, um mit den Kindern dreimal am Tag irgendwo hin zu spazieren um den leeren Magen zu füllen. Was fehlt – ein Moped. Erst beim Mopedverleih merken wir, dass die Insel doch recht voll zu sein scheint. Viele der Verleihstände haben kein einziges Mofa mehr übrig, erst bei der fast letzten Möglichkeit können wir dann doch noch eines ergattern.
wer will noch mit?
Jetzt scheint es wirklich perfekt zu sein – solange wir nur ja nichts durcheinander bringen betreffend wer von den beiden Mädels gerade dran ist, beim Moped vorne zu sitzen. Fast wie die Einheimischen (die sitzen zum Teil zu fünft auf einem Mofa) brausen wir jetzt über die Insel, zwischen hunderten von Cashewbäumen durch. Ko Phayam ist nämlich ein großes Anbaugebiet für Cashewnüsse, die auch im Essen immer wieder auftauchen – mmmmhhhh.



Freunde - Yippieee;-)
Bei einem Frühstück lernen wir dann Robert, Melanie, Finia und Laslo kennen. Die Kinder freuen sich über neue SpielkameradInnen und die Eltern darüber, dass sie in Ruhe ihren Kaffee trinken können, und nur ab und an einmal nachschauen müssen ob mit den Kindern alles ok ist. In dieser Achter-Konstellation sind wir nun meistens unterwegs und entdecken immer mehr Parallelen in unserem Leben – ist ja echt witzig.
Am Abend, bevor wir dann ans Festland müssen, um wieder einmal einen Visa-run zu machen, gehen wir noch einmal richtig gut essen. Schon der Weg zum Restaurant am Nordstrand ist ein Erlebnis für sich. Mit dem Mofa geht es einen steilen Pfad durch den Urwald hinauf, bis wir dann das letzte Stück zu Fuß weiter müssen. Plötzlich kommt eine Eidechse angeflogen und setzt sich neben uns auf einen Baum. Ja, ihr könnt den Satz gerne noch einmal lesen, die Eidechse kam wirklich angeflogen. 
Tukan
Es war eine Flugechse, die wir bis jetzt nur aus dem Stickeralbum der Kinder kannten. Kurz danach kommen wir am Tukanbaum vorbei. Dort haben sich sicherlich an die 10 Tukane versammelt um die leckeren Samen zu naschen. Doch jetzt ist es für uns Zeit zum Essen – heute steht Barracuda und White Snapper auf der Karte. Es hat fast ein bisschen den Charakter eines Abschlussessens. Obwohl – wir haben zu dem Zeitpunkt schon beschlossen, nach dem Visa-run wieder für ein paar Tage auf diese Insel zurück zu kommen.
Spaziergang in Burma

Von Ranong aus gehen wir jetzt wieder auf die Jagd nach Stempel in unserem Reisepass. Diesmal geht es mit dem Boot nach Burma. Wir und ein paar andere „Weiße“ sind hier nicht die einzigen, die mit den vielen Long-Tail Booten, die am Pier auf Kundschaft warten, zum Visa-Run nach Burma aufbrechen. Mindest 4/5 der Leute sind BurmesInnen, die selbst eine Visaverlängerung brauchen um hier in Grenznähe als „billige“ Arbeitskräfte ihr Geld zu verdienen. Zwischendurch bleiben wir bei ganz einfachen Pfahlbauten stehen, wo das Militär seine Stützpunkte hat und zusätzlich Reisepässe kontrolliert.
Grenzkontrollposten vor Burma
Die Einreise nach Burma als Tagestourist ist einfach zu bewältigen und unproblematisch. Grundsätzlich wollten wir ja den Tag in der Grenzstadt in Burma – Victoria Point genannt – verbringen. Es war dann allerdings einer dieser extrem heißen Tage und für mehr als eine kurze Runde durch die Stadt und ein Mittagessen hat es dann nicht gereicht, bevor wir dann wieder mit dem Boot zurück in das Königreich Thailand einreisten. Christine hat sich noch schnell ein Stück Stoff über die Schultern geworfen, da ist sie nämlich ganz genau, die thailändische Immigrationsbehörde!

die Guten in´s Töpfchen...
Gummiringerl fesselt Krabbe
Bevor es wieder zurück auf die Insel Ko Phayam geht, genießen wir noch ein wenig Ranong, eine sehr authentische thailändische Stadt, wie es uns scheint. Der Fischmarkt, in den wir quasi per Zufall reinstolpern, ist wirklich ein Muss. Es ist unglaublich mit welcher Geschwindigkeit und Routine die Leute dort Krabben mit einem Gummiringerl zusammenschnallen und Fische „sortenrein“ in die bereitstehenden Körbe sortieren.
und los geht´s!
Nach ein wenig Stadtluft schnallen uns wieder die Rucksäcke auf den Buckel und fahren zurück auf die Insel, mit einer Entscheidung in der Tasche.
Ein bisschen früher als geplant werden wir nach Hause fliegen. Vietnam und Kambodscha wird noch eine Weile auf uns warten müssen und den Rest unserer Weltreise werden wir (mit einer kurzen Ausnahme für einen weiteren Visa-Run) in Thailand verbringen.

Samstag, 11. Februar 2012

Entscheidungsfreudigkeit

zum Frühstück Roti
So, gut, wo fangen wir also an. Punkt eins: Keine Sorge, dies wird keine philosophische Abhandlung.  Unsere aktuelle Situation ist folgende: In wenigen Tagen läuft unser Visum für Thailand aus. Woran liegt dass nun wieder? Haben sich die Erlachs schon wieder nicht vorbereitet? Reist man nach Thailand mit dem Flugzeug ein, darf man als ÖsterreicherIn 30 Tage bleiben. Was wir nicht wussten ist, dass es am Landweg nur 14 Tage sind. Echt blöd. Nun sitzen wir also in Hat Yai, wissen, dass wir weiter in den Norden wollen, aber auch, dass wir definitiv mit den wenigen verbleibenden Tagen nicht weit kommen werden. Ein Diagramm mit allen Möglichkeiten und Einflussfaktoren erspare ich euch und versuch es weiterhin schriftlich. Es gibt nun die Möglichkeit zurück nach Penang zu fahren (wo wir ja eigentlich schon waren) und dort in der Thailändischen Botschaft um ein Visum an zu suchen oder einfach mit dem Bus zur Grenze zu jetten, einmal von Thailand auzusreisen, in Malaysien einzureisen, von Malaysien wieder auszureisen und wieder in Thailand einzureisen - und schon darf man mit vier weiteren Stempeln im Reisepass weitere 14 Tage im Land bleiben. Alles klar? Wir wählen die Variante zwei mit den vielen Stempeln aber dafür weniger Fahrtzeit. Andere Einflussfaktoren für unseren weiteren Reiseverlauf stellen unsere Entscheidungsfreudigkeit aber so richtig auf die Probe.
warten auf Kundschaft
Wir haben erfahren dass es dem Willi Opa nicht gut geht. Für alle, die den Willi Opa nicht kennen, er ist mittlerweile 95 Jahre alt, bis vor wenigen Wochen aber noch herum gesprungen wie ein 70 jähriger. Ein Krankenhausaufenthalt hat ihn nun sehr mitgenommen. Aber wir haben ja mit Opa ausgemacht, dass wir uns bei der Osterjausen wieder sehen! Von ihm stammen die wertvollen Zitate wie: „wos konnst mochn – nix konnst mochn“ oder „Vollmond – braucht jo kana“. Wir haben ihn schon alle sehr lieb unseren Willi Opa und auch Tharis sagt jetzt immer wieder, dass sie Angst hat, das der Willi Opa sehr krank ist.
Zudem erkennen wir bei unseren Kindern zum ersten Mal eine Art Reisemüdigkeit. Eigentlich eh super, denn Christine und ich hatten diese schön öfter;-)
Essen am Markt - schmatzofatz
Sie fragen häufig, wann wir endlich wieder zu Maike und Björn nach Australien fahren, oder wann wir nach Hause fahren und sie ihre Fahrräder und Spielsachen wieder haben. Wohl auch wegen dem „etwas zu Viel“ an Aufmerksamkeit, das sie hier in Südostasien aufgrund der großen Kinderfreundlichkeit bekommen, haben sich die Kinder in den letzten zwei Wochen etwas zurückgezogen.
Nach abendfüllenden Diskussionen sind wir bis zum heutigen Tag noch zu keiner Entscheidung gekommen, ob wir nun früher abbrechen sollen, oder doch noch eine Weile weiter reisen. Wir haben allerdings beschlossen, fürs erste das Reisetempo zu verringern, und lassen uns sonst wieder einmal alles offen. Ist das auch eine Entscheidung?
Auf jeden Fall geht’s weiter Richtung Krabi. Dort angekommen entscheiden wir dann aber doch, gleich die paar Kilometer weiter in Richtung Strand zu fahren. Ao Nang heißt der Ort, der im Reiseführer sehr nett beschrieben ist und am Strand liegt. Das ist dann allerdings genau das Thailand, worauf wir so überhaupt gar keine Lust haben. Massentourismus pfui gacksi – nicht empfehlenswert und eventuell sogar schädlich (zumindest für die Psyche). Also geht’s am nächsten Tag gleich weiter zu einem Gebiet, das zwar am Festland liegt, aber aufgrund hoher Felswände nur mit dem Boot erreichbar ist.
Hat ton sai - Kletterstrand
Bungalow in Hat ton sai
KletterInnen wissen jetzt genau wovon ich schreibe. Railay oder präziser Hat ton sai. Schon die Fahrt mit dem Boot dort hin ist beeindruckend. Überhängende Kalksteinwände, gespickt mit Stalaktiten die uns wie Haifischzähne entgegen schauen, Höhlensysteme und dahinter Urwald. Am Strand selbst herrscht eine entspannte Atmosphäre, nicht zu vergleichen mit dem was wir in Ao Nang erlebt haben. Wow – hier holt uns die Sehnsucht wieder ein, und die Lust zum Klettern ist unbeschreiblich groß.
Endlich können wir auch einen Teil von Tharis Geburtstagswunsch einlösen.
Haifischzähne oder Stalaktiten
täglicher Kajakausflug
Wir mieten ein Kajak und shippern auf eigene Faust am Meer herum. Durch gigantische Höhlen, in denen die Stalaktiten fast bis zu unseren Köpfen reichen, um die nächste Ecke zwischen zwei Felstürmen durch und dann wieder eine kleine Abkühlung (naja nicht wirklich – das Meer hat ja rund 26 -28°) beim Schwimmen in abenteuerlicher Umgebung. Das ganze macht uns soooo viel Spaß, dass wir auch die folgenden Tage mit dem Kajak unterwegs sind und immer wieder neue Ecken, Enden, Höhlensysteme, Schluchten und Badeplätze entdecken. Da planen wir natürlich gleich, uns auch zuhause in Kärnten mit solchen Gefährten aus zu statten.
Railay

Railay hat uns richtig gut getan. Die Kinder und wir haben richtig viel Spaß und sind wieder um einiges entspannter unterwegs, auch wenn die Diskussionen über unseren weiteren Reiseverlauf anhalten. Nach ein paar Tagen geht es dann auch schon wieder zurück nach Krabi. Als wir hier zum ersten Mal landeten, waren wir ja nicht gerade begeistert, doch jetzt gefällt es uns ganz gut.
Krabi
Wir haben irgendwie das Gefühl, dass es sehr authentisch ist. Hier beginnen sogar Tharis und Leela den Tag mit einem Currygericht;-).
Und weil es gerade Wochenende ist, gibt’s am Abend immer einen Markt mit einer großen Bühne, auf der Kinder und Erwachsene tanzend oder singend ihr Bestes (auch wenn wir das ganz stark anzweifeln) geben. Kulinarisch ist dieser Markt wieder ein Genuss. Wir hanteln uns von einem Stand zum anderen und kosten uns durch. Für die Kinder gibt’s sogar Würstel, wobei Leela noch immer Schrimps oder Krabbenfleisch bevorzugt.
Am nächsten Tag besuchen wir noch das Wat Tham Seua, eine Tempelanlage, die außerhalb von Krabi liegt. Das außergewöhnliche an diesem Ort ist, dass alles direkt an und in Felswänden gebaut ist. Selbst die kleinen Unterkünfte der Mönche (Leela sagt immer Männchen) sind in Höhlen gebaut.
nach ca. 600 Stufen
Der höchst gelegene Teil des Tempels liegt auf einem „Berg“, den man über ca. 1240 steile Stufen erklimmen kann. Tharis und Leela schaffen es bis zur Hälfte, dann werden Trinkwasser und die Kräfte knapp – vor allem bei der Aussicht, dass die Stufen ja wieder hinuntergeklettert werden müssen. Die Affen, die uns hier die ganze Zeit umgeben und wie wild durch die Gegend springen, können uns da auch nicht mehr weiter helfen. Wieder unten angekommen müssen wir uns mal stärken, bevor wir zur nächste Wanderung in den Dschungel aufbrechen. Da plötzlich hocken drei Mönche mitten im Wald und machen unter einem riesigen Topf ein Feuer an. Naiv frage ich, ob sie hier Suppe kochen, doch sie grinsen nur und sagen, sie müssen ihre Wäsche waschen.
Für uns geht der Reisealltag weiter mit Busfahren, Unterkunft suchen und vor allem Entscheidungen treffen;-)

Samstag, 4. Februar 2012

Kein Tag ohne Pat Tai

auf dem Weg zum Essen
Noch immer beeinflusst das chinesische Neue Jahr unsere Reise, denn auch hier in Hat Yai wird fleißig gefeiert und dementsprechend voll sind auch die Unterkünfte. Macht nix – es gibt noch genug freie Zimmer, wenn man ein bisschen herum fragt. Die Taxis hier sind ja echt witzig. Es sind kleine, umgebaute Pick up´s die auf der Ladefläche links und rechts eine überdachte Sitzbank haben. Tharis und Leela haben auch hier ihre Goupies. Vorbeifahrende Mopeds sind mit bis zu fünf Leuten besetzt, die alle immer ganz fleißig winken und unsere zwei Schönheiten anstrahlen. Manchmal haben wir echt schon das Gefühl Tharis und Leela sind so eine Art Buddha, jedoch werden anstatt des Bauchis Wangen- und die Haare gestreichelt, um Glück zu erlangen. Schön langsam sind nicht nur die Kinder sondern auch wir ziemlich genervt. Nicht einmal beim leckeren Essen hat man da als Eltern von zwei Gottheiten Pause und muss für die nötige Distanz und Respekt sorgen.
Koh Lipe
hoch hinaus?
Am nächsten Tag geht’s ab auf die Insel  - Koh Lipe heißt das Schmuckstück und verspricht schöne Strände abseits des Massentourismus. Auf das freuen wir uns jetzt auch wieder, nach all den Städten, die wir in den letzten Wochen abgeklappert haben. Und nachdem wir endlich eine Bleibe für zumindest die erste Nacht gefunden haben, freuen wir uns auf das badewannenwarme Wasser,  welches ganz im Trend in türkis gehalten ist und kaum Wellen schlägt. Eeeeendlich – ist das nicht entspannend. Doch wer hat die Quallen eingeladen die immer wieder für ein leichtes brennen auf der Haut sorgen?
jo - schon schen ga;-)
Zu blöd, dass ich dann auch noch einen Seeigelangriff mit meinem Fuß abwehren musste. Ach ja – hab ich es schon erwähnt? Ganz so abseits vom Massentourismus fühlen wir uns dann doch wieder nicht. Im Zentrum der sehr kleinen Insel findet sich ein Restaurant neben dem anderen, die Läden, die auch unzählig scheinen, verkaufen Billabong Surfer-Shorts „made in Australia“ (ja, das steht wirklich im Ettikett!!!) um umgerechnet zehn Euro und an jeder Ecke gibt es kleine Reisebüros, die die Besucher auf die nächste Insel, den nächsten Tauchspot oder sonst wohin shippern wollen. Wir wollen uns gar nicht vorstellen wie es in den Touristenhochburgen rund um Phuket usw. zugeht. Am nächsten Tag wechseln wir dann auf einen anderen Strand und hoffen dort auf ein paar weniger Wackelpuddingfische (Quallen).
Nemo - ich bin nicht lustig
Sieh mal einer an wer sich da im Wasser so rumtreibt – ist der nicht witzig und dann auch noch super berühmt. Der kleine Nemo und sein Papa, und da noch einer, und die Mama, und all seine Doubles. Diese kleinen Clownfische sind echt total lustig. Nähert man sich an eine Annemone, kommen sie plötzlich herausgeschossen, als wollten sie ihr Heim verteidigen. Scheinbar ist die Leine dann doch nicht länger als 15 cm und sie verkrümeln sich ganz schnell wieder zwischen den in den Wellen hin und her wehenden Fäden der Annemone, um das Spiel von Neuem beginnen zu lassen.
weg von meiner Höhle!
Also diesen Viecherln kann man wirklich ewig zuschauen. Da merkt man nicht einmal, dass plötzlich neben einem eine riesige Moräne aufgetaucht ist, die ihre Höhle WIRKLICH verteidigen will. Jetzt nur keine überschnellen Bewegungen, denn überall lauern Seeigel, wie Tretminen am Meeresboden verteilt.
Hui – nach all diesen Eindrücken und Aufregung geht man doch am Besten wieder ein Pat Tai essen, das zwar überall gleich heißt, aber immer anders schmeckt. Und schreiben tut man es auch immer a bisl anders!?.
Das Essen ist wirklich großartig hier, sogar einen Papageienfisch bekommen wir eines Abends in einem kleinen Bambushüttenrestaurant serviert.
Geburtstagspalantschinken
Das Einzige was sich auf dieser Insel nicht auftreiben lässt, ist eine Geburtstagstorte für Tharis;-( Christine haut sich voll ins Zeug und versucht ein schönes Geburtstagsfrühstück zu organisieren, dekoriert den Tisch mit Luftballons und Geschenken und ordert einen Pancake mit vielen Früchten, Nutella, Smarties und natürlich Geburtstagskerzen. Als wir dann mit den Kindern dort ankommen fehlt nur eines – der Geburtstagspancake mit den Kerzen, auf den Tharis weitere 20 Minuten (gefühlte 2 Tage) warten musste. Am Abend erzählt uns Tharis, dass die Smarties sehr gut waren, der Pancake selbst hat ihr aber nicht so geschmeckt. Naja – ich glaube das mit der Torte müssen wir in Österreich noch einmal nachholen.
Aktiv hoch drei

Nach ein paar Tagen Inselfeeling mit Bambushütten, Thaimassagen die am Strand angeboten werden, xx Pat Thai´s, keinem einzigen Regentag und einem nun vier jährigem Kind im Gepäck fahren wir mit einem Longtailboot (So werden die thailändischen Holzboote genannt) zur Schiffsanlegestelle (eigentlich nur eine Plattform auf dem offenen Meer), um mit dem Speedboot wieder ans Festland zu gelangen. Man möchte gar nicht glauben, dass auf so einem kleinen Speedboot rund 150 Leute platz finden – natürlich nur wenn man bei den Schwimmwesten einspart. In diesem dichten Gedränge, ganz ohne Fluchtweg sind Tharis und Leela wieder umzingelt: Fotoapparate, ja sogar Teleobjektive werden auf sie gerichtet und es wird hundert mal auf den Auslöser gedrückt.
ganz in orange
Jetzt wird es wirklich zu viel und die Kinder wollen sich nur noch verstecken. Mit Keksen, Saftpackerln und Chips werden sie noch einmal aus der Reserve gelockt aber dann war echt Schluss.
Als wir dann endlich von der Fähre herunten waren und ein riesiges Teleobjektiv aus einem Meter Entfernung wieder auf unsere Kinder ausgerichtet wird, hatte ich alle Hände voll zu tun um meinen Aggressionspegel im Zaum zu halten und den Leuten in aller Deutlichkeit zu verklickern, dass genug Bilder gemacht worden sind. Ja, dass ganze bringt einen schon zum Denken, natürlich auch daran, wie viele Bilder man selbst bei den einen oder anderen Fernreisen von den süüüüüßen Kindern des jeweils besuchten Land gemacht hat!
Zurück in Hat Yai können wir wieder in das gleiche Hotelzimmer und fühlen uns fast ein bisschen zu Hause und in „Sicherheit“. Hier fangen sich jetzt die Gehirnrädchen in alle Richtungen zu drehen an - doch das ist eine andere Geschichte.