Donnerstag, 18. August 2011

Tatonka


Wandersleut
Miles Canyon
Von der Strecke die vor uns liegt, haben wir überhaupt keine Vorstellungen und auch keine Erwartungen. Ein kleines Büchlein aus der Tourismusinformation, das alle Attraktionen entlang der Highways beschreibt, ist unser treuer Begleiter und so machen wir schon nach wenigen Kilometern beim beeindruckenden Miles Canyon halt. Ein kleiner Spaziergang über die Hängebrücke, Ausschau halten nach Lachsen (leider keine gesehn) und dann geht’s weiter zum nächsten Stopp: Wolf Creek. Hier dürfen die Kinder wieder ihre Kondition bei einem 3 km Rundwanderweg beweisen, bevor der Rest der Energie am Spielplatz liegen bleibt.
Watson Lake - Signpost forest
Bei dem Tempo, mit dem wir im Moment unterwegs sind, werden wir wohl auch den Winter in Kanada verbringen. Doch irgendwann geht’s dann wieder schneller und wir stehen plötzlich im Wald – im Schilderwald. Dazu ein kleiner Hinweis an die Gemeinden Kitzbühel, Wr. Neustadt und viele mehr: Sollte euch eine Ortstafel fehlen – sucht sie am besten in Watson Lake unter rd. 60.000 anderen Ortstafeln, Wegweisern, Nummernschildern oder ähnlichen. Noch ein Hinweis dazu: lasst euch doch manchmal von eurem Weg abbringen, es lohnt sich!
A propos Weg. Einfach irgendein kleines „Wegerl“ vom Highway weg aus zu probieren zahlt sich oft aus. So kommen wir zu einem super schönen See wo wir auch gleich über Nacht bleiben. Jetzt sind wir ja wieder in einer Gegend wo es mehr und höhere Bäume gibt und somit auch wieder potentielle Quellen für Feuerholz. Schwupdiwup und schon brennt das Lagerfeuer und es gibt wieder mal Hot Dogs zum Abendessen. 
Bieberwald
Der See wird außer von uns noch von einem Bieber bewohnt, der hier schon den halben Wald abgerodet hat. Im Wald entstehen richtige Bieberwege, über die er die Holzstücke ins Wasser zieht. Und wir sind wieder mal NutznießerInnen – diesmal von einem ökologisch vertretbaren Wegenetz!
Dichterer Wald heißt für uns aber auch, dass es weniger Möglichkeiten gibt, einfach drauf los zu marschieren. Wanderwege gibt’s ab jetzt wieder sehr wenige.
Juwel - Koordinaten streng geheim!
Unser nächstes Schlafplatzerl ist ein echtes Juwel. Wieder probieren wir einen kleinen Weg aus, der uns direkt zum Liard River führt. Der Weg führt leicht bergab und besteht teilweise aus tiefem Sand. Nach einigem hin und her überlegen fahren wir dann aber doch ganz runter zum Fluss, in der Hoffnung, dass wir da auch wieder rauf kommen. Natürlich sind wird dort alleine, haben einen Sandstrand zur Verfügung und bewundern die unterschiedlichen Farben, Formen und Muster der Steine, mit denen man am liebsten das Haus verfliesen würde. Es ist so wunderschön hier, dass wir schon im Scherz sagen: „Egal wenn wir den Weg nicht mehr rauf kommen, wir sind zumindest an einem schönen Platz.“ Am Abend bemerken wir, dass der Fluss immer näher zu unserem Camper kommt. Hm – so haben wir uns das aber nicht vorgestellt. Um festzustellen, wie schnell das Wasser ansteigt, fixieren wir gleich mal eine Markierung. Das scheint ja noch ein richtiges Abenteuer zu werden;-) Am nächsten Morgen bedeckt dichter Nebel den Fluss. Fast mystisch erscheint die Landschaft. Nach dem Frühstück starten wir gleich den Versuch wieder rauf zu fahren. Was soll ich sagen – unser Rupert ist der Beste.
Tatonka - Büffel
Kurz vor den Liard Hot Springs sehen wir seit langem wider mal einen Bären, 2 km später gleich den nächsten und kurz darauf unsere erste Büffelherde. Kolossal steuert ein Bulle auf uns zu und sorgt kurzfristig für ein wenig Adrenalin.
Liard Hot Springs
Heiß geht es auch bei den Hot Springs zu. Ein 10 minütiger Spaziergang über Holzstege führt uns zu den natürlichen Becken. Für die Kinder ist das unterste Becken ein wahres Paradies – nicht zu heiß, viele Baumstämme und andere Kinder zum quatschen und spielen.  Ein guter Grund einen zweiten Tag anzuhängen. Na schau mal einer an – da ist doch tatsächlich ein Bär am Holzsteg unterwegs – ob der auch ein heißes Bad will? Er zieht dann doch wieder in den Wald ab und bevorzugt es Beeren zu sammeln. Langsam müssen diese lieben Teddys ja ihren Speck für den Winter gesammelt haben, denn der Herbst klopft schon ganz kräftig an die Türe. Die Blätter scheinen sich für irgendetwas gaaaanz furchtbar zu schämen und erröten bevor sie zu Boden fallen.
Keine Sorge – auch wenn die Nächte schon relativ kalt werden verfallen wir in keinen Winterschlaf und werden euch auch weiterhin auf dem Laufenden halten.

1 Kommentar:

  1. Date: march, 11fs
    Time: 10:35pm ongoing

    Diese Popstarnager sind wirklich interessante Forstarbeiter mit der typischen Männertechnik: Zuerst flachlegen, dann stehn lassen. Und diese Bärsichtungen – tststs…
    Was mich interessieren würde: Habt ihr auch zweisprachige Ortstafeln gesehen?

    Wie ich sehe, gibt’s auch sympathische Hot Springs in Kanada; und ja, der Büffelbulle ist SEHR beeindruckend, auch in 2D und ein paar Meilen entfernt.

    What I did in the same period: Mich von liebevoll-mitleidslosen Therapeutinnen-Dominas zu Tode gesunden lassen. Sonst hauptsächlich: nix.

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