Montag, 1. August 2011

Olympiade und Denali


Auf dem Weg von der Prudhoe Bay geht’s wieder  vorbei an unglaublicher landschaftlicher Vielfalt. Beim Arctic Interagency Vistior Center gibt es jeden Abend eine Filmvorführung. Heute steht eine Premiere am Programm – ein Film über das Arctic National Wildlife Refuge. Wir sind dabei und erfahren noch viel mehr über diese Wildnis die wir in den letzten Tagen erlebt haben. Wie es sich für eine Premiere gehört, gab es neben Prominenz auch Kuchen, Kekse, Popcorn und Getränke  - also war auch schon für das Abendessen gesorgtJ. Als wir vorweg fragten, wie viele Leute sie erwarten war die Antwort: Das weiß man nie, hier in der Wildnis – tatsächlich waren es dann hauptsächlich Ranger und Park-Verantwortliche von anderen Standorten, die vorbei schauten – ein erlauchter Kreis ;-) Je weiter wir wieder in den Süden kommen, werden auch die Moskitos weniger, sodass man sich endlich wieder ohne Schutzausrüstung im Freien aufhalten kann. Das bietet auch die Gelegenheit Christine ihre Haare zu kürzen um sie wieder salonfähig zu – Enzo übt sich dabei (nach dem Brotbacken) in wieder einer neuen Disziplin!
In Fairbanks können wir wieder bei unserem Kumpel Wal-Mart übernachten (wie freundlich von ihm!).
Eskimomodenschau
Vom Glück verfolgt (schön langsam wird’s unheimlich), finden aktuell gerade die World Eskimo Indian Olympic Games in Fairbanks statt. Die Disziplinen klingen ja echt lustig, wenn man sich überhaupt was darunter vorstellen kann. Ohrenziehen, Two-Foot-High-Kick, Vier-Mann-Tragen, Sprungtuch (Naluktataq), Nackenziehen, Robbenabhäuten, Muktuk-Essen,…..  Das müssen wir uns natürlich live anschaun. Zwischendurch gibt’s dann noch eine Modenschau, wo jeder und jede seine eigene Kreation an traditioneller Bekleidung präsentieren kann. Eine rund 70 jährige Lady ergänzt dann noch voll Stolz dass sie das Karibu (aus dem ihr Parker ist) selbst geschossen hat.
Viel Zeit verbringen wir auch im Pioneer Park wo sich die Kinder wieder mal unter Gleichaltrige mischen und einen Überfluss an Freizeitangebot nutzen können.
Bieber bei der Arbeit
Eine kleine Internetsession und ein mitternächtlicher Anruf über Skype nach Deutschland genügt, um endlich unser ESTA für die Flugeinreise in die USA zu bekommen (special thanks to Sandra!!) und  unseren nächsten Flug um 2 Wochen nach hinten zu verschieben. Schließlich wollen wir auf dem Rückweg nach Calgary keinen Stress aufkommen lassen. Neuer Termin: 15. September (Calgary – San Jose).

Noch einmal alle Vorräte auffüllen und weiter geht’s in Richtung Denali. Je näher wir diesem Nationalpark kommen umso mehr werden die Touristenströme spürbar. Später erfahren wir, dass in den drei Sommermonaten rund 300.000 BesucherInnen in diesen Park kommen um den höchsten Berg Nordamerikas (den Denali 6.194m)  zu fotografieren. Dementsprechend durchorganisiert ist der ganze Park – Shuttelbusse die dich im ½ Stunden Takt rumführen, … Bei einem Spaziergang im Gebiet läuft uns ein Bieber über den Weg. Das sind ganz schön große Viecher und was die dann noch mit sich schleppen – unglaublich. Nach 2 Tagen (schlechtes Wetter) ziehen wir dann wieder ab in die Einsamkeit. 
Denali - davor 3000er
Wir wählen den Denali Highway (diese „Straße“ ist wirklich eine Herausforderung, da ist der Dalton ein Kindergeburtstag!), wo wir schon nach wenigen Kilometern ein nettes Platzerl zum Übernachten finden. Zu unserer Überraschung zeigt sich dann von hier aus auch noch der Denali. Fast  unwirklich erhebt er sich hinter einer Reihe 3-tausender und da steht er – ganz alleine und mächtig. Und wir stehen auf dem Dach unseres Campers und kommen wieder einmal aus dem staunen nicht raus. Und das alles unweit vom Nationalpark - mindestens genauso schön jedoch menschenleer.
Schwoazbaklaubn
Rund um uns herum ist alles voll mit Schwoazba (Heidelbeeren für unsere Deutschen LeserInnen). Innerhalb kurzer Zeit haben wir zu viert knappe 5 Liter geklaubt (gesammelt). Mit Vanilleeis – a Wahnsinn;)
So ganz nebenbei: Es ist sooooo entspannend Wanderungen zu machen Schwoazba zan klaubn usw. wenn einen die Moskitos nicht auffressen. Wir hoffen, das wars dann mit den „Mistviechern“.
Wandersleut
Die Dimensionen und die Weite des Landes wird uns wieder bewusst, als wir 2 h in Richtung Berge wandern, den Bergfuß aber immer noch nicht erreichen – deshalb sind die Einheimischen hier wohl alle nur mit Quads (ATV´s) unterwegs. Die Kinder sind übrigens bei dieser und einigen anderen Wanderungen zuvor gut ZU FUSS mit dabei – mfg, die stolzen Eltern;-))
KARIBU
In dieser ewigen Weite sehen wir nun endlich auch unsere erste Karibuherde. Und dann noch eins dass uns vor dem Auto über die Straße läuft und dann noch eins beim wandern. Merkt euch! 30. Juli ist Kaributag;-)

1 Kommentar:

  1. Date: march, 11fs
    Time: 6:25pm ongoing

    Ist dieses Felltier ein Teeniepopstar mit Hauptrollen und Konzertfilmen oder doch nur ein orthographisch verhunzter, reger Universum-Stammgast? Ich bieber vor Aufregung um die baldige Auflösung. Zur Weiterbildung noch ein Zitat aus Wikipedia über einen Artverwandten eures Biebers, dem Biber: „Der Pelz wird regelmäßig gereinigt und mit einem fetthaltigen Sekret, dem Bibergeil (Castoreum), gepflegt.“ Jawohl, das ist echt bibergeil!

    Und wieder bin ich voll des Lobes – ihr stolzen Hikingeltern - ob eurer Schrift, dem Bilder-Rahmen und dem Kribbeln der aufkeimenden Sehnsucht nach dem Fernen.

    What I did in the same period: Ellbogenbiegen und Gipshalbschale immer öfter abnehmen. Wohnungsdetails verbessern, d.h ich bekomme neben dem kleinen Kleiderschränkchen im Schlafzimmer (welches mit Annas Riesenschrankkombi und ihrem Klavier bereits dezent beräumt ist) einen Allzweckkasten im Vorraum. Im Match Anzüge vs. Kletterhardware und Outdoorzeux stehts 1:9 – hehe!

    AntwortenLöschen