Freitag, 17. Februar 2012

Ko Phayam - Visarun

das Weiße ist kein Schnee!
Es sollte eigentlich (so haben schon viele Sätze angefangen) eine Busfahrt von 5,5 Stunden sein. Das man nicht immer alle Plätze besetzen kann die man bezahlt, wissen wir schon, deshalb kaufen wir für die Kinder erst gar kein Ticket mehr. Gibt’s Plätze ist es fein, gibt’s keine freien Plätze mehr, müssen sowieso die Kinder als erstes auf den Schoß der Eltern – wie eben bei dieser prächtigen Busfahrt. Maßlos überfüllt kommt dann zu guter Letzt auch noch ein Mofa zwischen die Stuhlreihen. Und so zusammengepfercht verbringen wir nun die ersten vier Stunden, bis der Bus plötzlich von zwei Polizisten am Motorrad zur nächsten Polizeistation begleitet wird.
Lecker - Schmecker
Alle Passagiere (außer die weißen Touris) müssen den Bus verlassen, Dokumente vorweisen und sich durchsuchen lassen. Dann fängt die Polizei an Gepäcksstücke aufzumachen und Säcke auf zu schneiden. Einige Leute werden abgeführt, das Mofa wird beschlagnahmt und so fährt der Bus nach ca. zwei Stunden Verzögerung mit einem Mofa und vier Personen weniger an Board weiter. Routine?
Irgendwann kommen wir dann doch noch in Ranong an und waren schon lange nicht mehr  so froh über eine kalte Dusche und zwei riesige Betten, in denen man sich richtig ausstrecken kann. Gleich am nächsten Morgen fahren wir mit dem Boot weiter auf die Insel Ko Phayam, die das Rennen gegen den Konkurrenten Ko Chang gewonnen hat. Tharis freundet sich am Boot gleich mit einer Thailänderin an, die laufend am Stricken und Häckeln ist. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten – die Haube wurde noch während der Bootsfahrt fertig und war ein Geschenk an Tharis. Leela war ein wenig traurig, da sie keine Haube bekommen hat, doch die wurde prompt am nächsten Morgen in unsere Unterkunft (die auch diese nette Dame für uns vermittelt hat) nach geliefert. Zuerst dachten wir, dass wir hier ein bis zwei Nächte bleiben und dann in eine günstigere Unterkunft umziehen. Als wir uns in der Umgebung umschauten, wurde erst klar, wie fein unser kleiner Bungalow, nur ein paar Schritte vom Meer weg, eigentlich ist, und wir haben beschlossen, hier zu bleiben. Es ist ein kleines Resort, sehr ruhig, mit einem super tollen Strand.
Krabbenloch
Krabbenfängerinnen
Das Meer ist glatt und somit auch perfekt für die Kinder zum Schwimmen. Leela macht gerade ihr Masterprogramm im Krabbenfangen. Es ist echt ein Schlager ihr zu zu sehen, wie sie den Krabben nachläuft und es irgendwie schafft sie tatsächlich zu erwischen, um sie anschließend in ein Loch zu setzen – das Krabbenloch;-)
Hier ist es genau deshalb so schön, weil man etwas abgeschnitten ist, weit ab vom Schuss liegen die Geschäfte, Lokale und Essensstände. Zu weit weg, um mit den Kindern dreimal am Tag irgendwo hin zu spazieren um den leeren Magen zu füllen. Was fehlt – ein Moped. Erst beim Mopedverleih merken wir, dass die Insel doch recht voll zu sein scheint. Viele der Verleihstände haben kein einziges Mofa mehr übrig, erst bei der fast letzten Möglichkeit können wir dann doch noch eines ergattern.
wer will noch mit?
Jetzt scheint es wirklich perfekt zu sein – solange wir nur ja nichts durcheinander bringen betreffend wer von den beiden Mädels gerade dran ist, beim Moped vorne zu sitzen. Fast wie die Einheimischen (die sitzen zum Teil zu fünft auf einem Mofa) brausen wir jetzt über die Insel, zwischen hunderten von Cashewbäumen durch. Ko Phayam ist nämlich ein großes Anbaugebiet für Cashewnüsse, die auch im Essen immer wieder auftauchen – mmmmhhhh.



Freunde - Yippieee;-)
Bei einem Frühstück lernen wir dann Robert, Melanie, Finia und Laslo kennen. Die Kinder freuen sich über neue SpielkameradInnen und die Eltern darüber, dass sie in Ruhe ihren Kaffee trinken können, und nur ab und an einmal nachschauen müssen ob mit den Kindern alles ok ist. In dieser Achter-Konstellation sind wir nun meistens unterwegs und entdecken immer mehr Parallelen in unserem Leben – ist ja echt witzig.
Am Abend, bevor wir dann ans Festland müssen, um wieder einmal einen Visa-run zu machen, gehen wir noch einmal richtig gut essen. Schon der Weg zum Restaurant am Nordstrand ist ein Erlebnis für sich. Mit dem Mofa geht es einen steilen Pfad durch den Urwald hinauf, bis wir dann das letzte Stück zu Fuß weiter müssen. Plötzlich kommt eine Eidechse angeflogen und setzt sich neben uns auf einen Baum. Ja, ihr könnt den Satz gerne noch einmal lesen, die Eidechse kam wirklich angeflogen. 
Tukan
Es war eine Flugechse, die wir bis jetzt nur aus dem Stickeralbum der Kinder kannten. Kurz danach kommen wir am Tukanbaum vorbei. Dort haben sich sicherlich an die 10 Tukane versammelt um die leckeren Samen zu naschen. Doch jetzt ist es für uns Zeit zum Essen – heute steht Barracuda und White Snapper auf der Karte. Es hat fast ein bisschen den Charakter eines Abschlussessens. Obwohl – wir haben zu dem Zeitpunkt schon beschlossen, nach dem Visa-run wieder für ein paar Tage auf diese Insel zurück zu kommen.
Spaziergang in Burma

Von Ranong aus gehen wir jetzt wieder auf die Jagd nach Stempel in unserem Reisepass. Diesmal geht es mit dem Boot nach Burma. Wir und ein paar andere „Weiße“ sind hier nicht die einzigen, die mit den vielen Long-Tail Booten, die am Pier auf Kundschaft warten, zum Visa-Run nach Burma aufbrechen. Mindest 4/5 der Leute sind BurmesInnen, die selbst eine Visaverlängerung brauchen um hier in Grenznähe als „billige“ Arbeitskräfte ihr Geld zu verdienen. Zwischendurch bleiben wir bei ganz einfachen Pfahlbauten stehen, wo das Militär seine Stützpunkte hat und zusätzlich Reisepässe kontrolliert.
Grenzkontrollposten vor Burma
Die Einreise nach Burma als Tagestourist ist einfach zu bewältigen und unproblematisch. Grundsätzlich wollten wir ja den Tag in der Grenzstadt in Burma – Victoria Point genannt – verbringen. Es war dann allerdings einer dieser extrem heißen Tage und für mehr als eine kurze Runde durch die Stadt und ein Mittagessen hat es dann nicht gereicht, bevor wir dann wieder mit dem Boot zurück in das Königreich Thailand einreisten. Christine hat sich noch schnell ein Stück Stoff über die Schultern geworfen, da ist sie nämlich ganz genau, die thailändische Immigrationsbehörde!

die Guten in´s Töpfchen...
Gummiringerl fesselt Krabbe
Bevor es wieder zurück auf die Insel Ko Phayam geht, genießen wir noch ein wenig Ranong, eine sehr authentische thailändische Stadt, wie es uns scheint. Der Fischmarkt, in den wir quasi per Zufall reinstolpern, ist wirklich ein Muss. Es ist unglaublich mit welcher Geschwindigkeit und Routine die Leute dort Krabben mit einem Gummiringerl zusammenschnallen und Fische „sortenrein“ in die bereitstehenden Körbe sortieren.
und los geht´s!
Nach ein wenig Stadtluft schnallen uns wieder die Rucksäcke auf den Buckel und fahren zurück auf die Insel, mit einer Entscheidung in der Tasche.
Ein bisschen früher als geplant werden wir nach Hause fliegen. Vietnam und Kambodscha wird noch eine Weile auf uns warten müssen und den Rest unserer Weltreise werden wir (mit einer kurzen Ausnahme für einen weiteren Visa-Run) in Thailand verbringen.

5 Kommentare:

  1. Wir haben und gerade gefragt, warum die netten Dame den Ladies Hauben schenkt... kann es sein, weil Grade keine Wollhaubensaison in Thailand ist? Ganz liebe Grüße von der PiKo-Vollversammlung und viel Spaß beim Mopedfahren (immer Haube aufsetzen)... und passt auf, dass euch dabei keine Eidechsen in die Augen fliegen.

    AntwortenLöschen
  2. Immer wieder schön euch per www zu sehen - noch mehr freue ich mich wenn Ihr wieder da seid! Hoffe, dass es den Opa besser geht. xxx
    Augen auf für Gert's Papa... er weilt auch in Thailand... irgendwo zwischen Strand und Dschungel!
    Bis bald, glg, Josie

    AntwortenLöschen
  3. Enzo, gib's zu: Du möchtest im Frühling noch ein paar Schitouren mitnehmen!
    Wir wünschen Euch noch eine schöne Zeit in Thailand!
    Steph, Anais und Roland

    AntwortenLöschen
  4. Ich liebe eure Berichte Wund Fotos - wünsche euch noch ganz viele schöne, spannende Wochen in Thailand!
    Glg
    Sonja

    AntwortenLöschen
  5. Griaß eich, Kleeblattl!
    Danke für die feine Karte von sooooo weit weg - den Kiddies hat die "exotische" Karte getaugt. Habe heute im Kino eine WErbung gesehen: www.gerhardhuber.com (Reisen mit Kleinkind!) da seid ihr mir natürlich sofort eingefallen.
    Freue mich auf euch Adele und Co

    AntwortenLöschen