Freitag, 13. Januar 2012

Stadt der Welten

Singapur ist für uns das Eingangstor in die asiatische Welt und wir haben in dieser Stadt schon fast das Gefühl, ganz Asien auf engstem Raum entdecken zu können. Naja – am ersten Tag wohl eher nicht. Der läuft für uns recht chaotisch ab. Ganz ohne Guidebook oder sonstige Vorbereitungen werfen wir uns in die U-Bahn, um uns auf die Suche nach einem Reiseführer zu machen. So schwer kann das nicht sein, Bücherläden gibt es doch an jeder Ecke – dachten wir. Noch immer ohne Buch unterwegs fahren wir nach Chinatown und schlendern dort durch den Markt und die Einkaufshallen. Resultat – Ein Buchladen mit ausschließlich chinesischen Büchern. Weiter geht die Suche in der Orchard Street – eine Straße voll mit riesigen Einkaufszentren – doch der einzige große Buchladen hier, hat keinen Malaysien- und Singapurführer mehr. Am Ende des Tages sind wir dann doch noch erfolgreich und haben das Gefühl in Indien (little India), China (Chinatown) und Japan (Orchard Road) an einem Tag gewesen zu sein. Von da an sind wir zum Glück wieder koordinierter und wesentlich entspannter unterwegs.
Chinafeeling in der Waterlooroad
Frühstück am zweiten Tag gibt`s in der Waterloo Street in einer riesige Food-Halle. Ein chinesischer Essensstand neben dem anderen – auf engstem Raum wird hier gekocht, nur was sollen wir bestellen? Vieles ist nur auf Chinesisch angeschrieben, aber zum Glück gibt’s ja auch Fotos von den Speisen;-) Spätestens jetzt haben wir wirklich das Gefühl in Asien zu sein. Auf der Straße herrscht reges treiben – alles bereitet sich auf das Chinese New Year vor. Da müssen schon genügend Glücksbringer gekauft und Horoskope und Hände gelesen werden. Gleich ums Eck gibt es einen chinesischen Tempel zu bewundern und gleich nebenan – quasi Nachbarn – ein Hindutempel. Die ganze Straße riecht nach Räucherstäbchen und Blumen.
Bauchistreicheln
Tharis und Leela sind ganz begeistert von den Figuren in den Tempeln, von den Leuten, die mit Räucherstäbchen in der Hand beten und von denen, die den Bauch und das Gesicht vom Buddha streicheln – das wollen sie dann natürlich auch gleich machen

Am Nachmittag geht’s dann weiter zum Clarke Quay. Größer kann der Kontrast fast nicht sein – eine Andere Welt nur ein paar U-Bahnstationen entfernt. Der Fluß ist gesäumt von moderner Architektur und edlen Bars. Haben wir in der Waterloostreet zu viert für 10 Singapur Dollar (ca. 7 Euro) gegessen, kriegt man hier gerade mal einen Kaffee dafür. Auch die Menschenmengen fehlen – wahrscheinlich spielt es sich hier wohl eher am Abend und in der Nacht ab.

Clarke Quay
Clarke Quay

Um jetzt den Tag noch kugelig zu machen gehen wir noch einmal nach Little India für ein schönes Abendessen. Anmerkung der Redaktion: Wer eine Weltreise machen möchte, kann dies in ein paar Tagen Singapur erledigen.
Viel Zeit verbringen wir hier mit Bus und U-Bahnfahren, und auch das ist eine kulturelle Erfahrung an sich. Noch nie haben wir soooo viele aktive I-phone-user auf so engen Raum gesehen – die meisten benutzen es, um sich die Zeit mit Spielen zu vertreiben, oder auch in einem Affentempo Mails zu schreiben.
Räucherstäbchen
Wenn die Menschen hier telefonieren, tun sie das meistens mit einer Freisprecheinrichtung und stecken sich dabei das Mikrofon fast in den Mund. Wenn sie sprechen ist das so leise, dass man es kaum hört. Die Geräuschkulisse ist hauptsächlich von Straßen- und Maschinenlärm geprägt – das ist schon beeindruckend in einer Stadt mit so vielen Menschen.
Wieder zurück in unserer Zelle – anders kann man unser Zimmer leider nicht nennen – entscheiden wir uns noch einen Tag an zu hängen, um nicht gleich wieder in Entscheidungsstress zu kommen. Außerdem haben wir noch keine Ahnung wohin wir in Malaysien fahren wollen. Unser Zimmer ist wirklich ein Loch. Keine Fenster, sehr klein, dafür aber zumindest sauber und gut gelegen – aber zum Schlafen reichts.
Kong Meng San Phor Kark See Kloster

An unserem letzten Singapurtag schauen wir uns noch das Kong Meng San Phor Kark See Kloster an. Das hat uns richtig aus den Socken gehauen – so etwas haben wir noch nie gesehen und wir versuchen alles auf Fotos fest zu halten, was natürlich nicht funktioniert. Das Kloster besteht aus unzähligen, sehr unterschiedlichen Gebäuden. Die Dächer sind prächtig mit Drachen, Kranichen und anderen Gestalten geschmückt. Im Inneren und um die Tempel und Gebetshäuser herum befinden sich Statuen – jedes Gebäude ist einer anderen Figur gewidmet. Den Gipfel der Andächtigkeit erreichen wir in einer riesigen Gebetshalle mit einer geschätzten 10 m hohen goldenen Statue die Buddha symbolisiert. Unglaublich – nie hätten wir gedacht, dass es hier so viel zu sehen gibt um einen halben Tag zu verbringen.
Buddha

Nach zahlreichen Tips von FreundInnen und einlesen in unserem Führer, haben wir jetzt auch eine Idee, wie es in Malaysien weiter gehen soll. Ostküste ist angesagt.
Beim verlassen von Singapur fällt mir noch eine Tafel am Straßenrand auf. Der Benzintank für in Singapur registrierte Fahrzeuge muß mindestens ½ voll sein – Strafen von 500 Singapur Dollar werden verhängt. Auch eine Möglichkeit den Tanktourismus zu verhindern;-)

2 Kommentare:

  1. Hallo ihr Lieben!
    sehr beeindruckend euer Bericht mal wieder! Wir sind hier immer gespannt auf eure Neuigkeiten und haben mittlerweile vermutlich 100 Fragen. Deshalb freuen wir uns auch schon auf ein Wiedersehen im Sommer - Oesterreich steht fest am Plan bei uns.
    Sind sehr gespannt auf euere Malaysia-Erlebnisse - aber da seit ihr bestimmt mit sehr vielen Insider-Tips bestimmt schon bestens versorgt:-) Wuenschen euch weiterhin viele grosse und kleine Wunder unterwegs! Petra & Mario

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  2. Super warme Temperaturen habt ihr. Städtetourismus vom feinsten. Wir genießen den Winter. Sophia fährt schon schi und erobert die Pisten.
    eniest eure letzten Monate. Ohne festen Rythmus...........
    liebe Grüße Astrid

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