Freitag, 6. Januar 2012

Balgowan


Straßenbahnstrandhaus
??? Diesen Namen lassen wir uns mal auf der Zunge zergehen. Was ist das? Ich könnte euch jetzt erzählen, es ist ein traditionelles, südaustralisches Weihnachtsessen oder eine vom Aussterben bedrohte Sportart, wo man versucht sich so schnell wie möglich vom Strand ins Wasser zu rollen. So jetzt muß ich selbst mal das Wort in google eingeben und schauen was da so als Ergebnis kommt.
Balgowan ist der Ort, zwei Stunden nördlich von Adelaide, wo Katherine mit ihrer Familie seit ihrer Kindheit die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr verbringt, und heuer dürfen auch wir dabei sein. Untergebracht sind wir in einem alten Straßenbahnwagon, der als Schlafraum und Küche umfunktioniert ist. 
Balgowan Strand
Balgowan Strand
Direkt auf den Dünen steht dieser originelle Wohnwagen, mit freiem Blick auf das Meer und in Gesellschaft von wahrscheinlich mehreren Mäusefamilien. Der Ort (das heißt die paar Häuser) selbst besteht wahrscheinlich zum Großteil aus Wochenendhäusern. Von unserer Straßenbahn braucht man sich nun wirklich nur über die Dünen zum weißen Sandstrand in das überraschend warme Meer rollen. Yippiee endlich wieder schwimmen und die Temperaturen sind auch dementsprechend einladend (diesmal nicht sarkastisch gemeint). Meistens sind wir alleine am Strand, nur die Tage um den Jahreswechsel sind ein paar weitere Familien unterwegs.
Australien
große Maschinen - kleine Leute
Bei den Verwandten von Kathi haben wir auch noch die Möglichkeit, einmal einen Blick hinter die Scheunentüren einer australischen Farm zu werfen. Die Dimensionen sind hier gleich mal ganz andere als in Österreich. Ewig flache Landschaft lässt auch den Einsatz von dementsprechend großen Maschinen zu und das was überbleibt bekommen die Schafe.
ich hab ein knallrotes.....
 Und dann war noch dieses typisch australische Stranderlebnis. Alles was mit soll wird auf das Strandallradauto gepackt, Boote dürfen natürlich nicht fehlen (Motorboot und Segelboot) und dann geht’s ein paar Kilometer über weißen Sandstrand bis zu einem Platz, wo man sich wohl fühlt und wo weniger los ist. Wobei im Moment (laut Einheimischen) relativ viel los ist. Jeweils nach 300 Metern nach links und rechts steht schon der nächste mit seinem Allradauto und Boot. 
Auf jeden Fall hatten wir einen riesigen Spaß und Christine und Ich hatten die Gelegenheit mal Wasserschifahren aus zu probieren.  Das - würde ich sagen - war sogar eines der Highlights und am zweiten Tag war dann schon Wasserschi auf einem Schi angesagt;-) Es ist einfach soooo viel cooler. Die Kinder treiben in einem riesigen Reifen am Meer herum und können dabei sogar einen Stachelrochen beobachten.
Die Sonne an Land ziehen
Wer hat wen an der Angel?
Was gibt’s noch so an neuen Erfahrungen? Fischen! Diesmal ohne Speer dafür mit Angelrute.  Und wenn man dann schon mal drei Angelruten vor der Haustüre stehen hat, werden auch noch die Kinder (gerade noch im alten Jahr) in diese Faszination eingeführt. Sie ziehen auch tatsächlich Seegras an Land und sind damit nicht viel schlechter unterwegs als die Erwachsenen;-).
Das alte Jahr wird bei uns mit einer Grillerei abgeschlossen – Danke Stefan. Bei Kangurusteak und noch gut über 30 Grad schauen wir zu, wie die Sonne schön langsam ihren Weg auf die andere Seite der Weltkugel macht. Schon kurz darauf fliegen die ersten Raketen in die Luft – ja – hier in Australien – wer hätte sich das gedacht.
Und was darf im Neuen Jahr natürlich nicht fehlen? Richtig – Neujahrsschwimmen. Bei uns heuer einmal gaaaaanz easy bei über 40 Grad Außentemperatur stürmt man gerne das gar nicht sooo kühle Nass.
Schönes Neues Jahr
Bei unserer Heimfahrt dürfen wir dann noch einmal echte Wüstenerfahrung machen – da gibt es dann keine Möglichkeit mehr zur Abkühlung. 47 Grad. Wenn man da bei der Autofahrt das Fenster runter kurbelt, hat man das Gefühl man steht neben einem Industrietrockner. Zum Glück hatten wir genug Eiswasser dabei. Vier Liter Wasser bei einer zweistündigen Autofahrt – da kann man nur hoffen, dass man nicht auf der Straße liegen bleibt.
Tretbootfahren in Adelaide
Für uns ist es jetzt wieder Zeit die Taschen zu packen, unser „Home away from home“ in Adelaide als Basisstützpunkt für unsere Ausflüge auf zu geben und uns wieder bereit für das Rucksackreisen zu machen. 
Mr. BBQ Enderling
Morgen geht’s weiter nach Singapur und da beginnt dann der letzte große Abschnitt unserer Reise. Vielen Dank noch einmal an die Enderlings, für eine schöne Zeit in Australien und für all die schönen, heimeligen und abenteuerlichen Erfahrungen eines Lebens in Australien, die wir dadurch machen konnten ;-)

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Erlachs, nachträglich wünsche ich euch noch spannende und glückliche Reisetage im neuen Jahr.
    Es macht echt Freude euren blog zu verfolgen. Was für eine Wahnsinnsreise im besten Sinn! Ich bewundere eure Spontanität.
    Ein paar Monate sind ins Land gezogen, seit der einmaligen Jause bei euch im Wohnmobil.
    Ich schicke euch liebe Grüße aus Ciudad Valles in Mexiko. Ich hatte eine fantastische Zeit bisher und mit jedem Tag geniesse ich das Unterwegssein noch ein bisschen mehr.
    Liebe Grüße an Tharis und Leela!
    Markus, der Radler aus Vorarlberg

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  2. Also, dieser Straßenbahnbungalow ist ja bitte sehr ein geiles Ding! Noch dazu auf einer Düne. Wieviel Foster’s muss man da trinken, bis einem sowas einfällt? ;-)
    Jaja, in diesen Ländern mit viel Platz ist die Bezeichnung „overcrowded“ etwas anders zu verstehn als bei uns.
    So ein Silvester ist schon was schräges, aber was soll man von diesen Gegenfüsslern schon anderes erwarten…
    Der Kleine in der Schwimmweste sieht etwas unrund aus, und das Foto mit dem Wheelgirl ist preisverdächtig!!

    What I did in the same period: Wasserschifahren. Auf kristallinem Wasser.

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