Mittwoch, 18. Januar 2012

Malaysien - Wasserreich

Die Einreise nach Malaysien war eigentlich unkompliziert – eigentlich aber nur. Das nächste Klo ist nach der Migration und davor ist noch eine lange Schlange an Leuten. Wie erklärt man also einem fast 3 jährigem Kind……am besten gar nicht und wendet sich so schnell wie möglich an eine Zollbeamtin die Christine und Leela sofort eine Sonderbehandlung erteilt, Stempel in den Pass und ab aufs Klo.
Jetzt sind wir beim Busterminal in Johor Bahru und wollen nach Mersing an der Ostküste. Beim Fragen nach dem Bus werden wir von einem Schalter zum anderen geschickt und dann wieder zurück zum Anfang – Juchuuu. Irgendjemand hilft uns dann aber doch weiter und gibt uns einen Tipp, wir sollen doch mit dem nächsten Bus nach Kota Tinggi und von dort einen anderen Bus nach Mersing nehmen. Das sollte uns ca. 1 Stunde sparen – tut es auch. Die nächste Fähre auf die Insel Tioman geht erst am nächsten Tag in der früh. In der Nacht beginnt es dann zu regnen, hm – naja – wohl eher zu schütten und es hört nicht mehr auf. Jetzt haben wir aber die Tickets für die Fähre und zwei Übernachtungen auf der Insel schon bezahlt. Bei Schlechtwetter kann es leicht passieren, dass die Fähre nicht fährt, weil das Meer zu rau ist – aber sie fährt….und schaukelt und springt über ein stürmisches Meer mit riesigen Wellen, bis fast jeder am Schiff sein bereits verdautes Frühstück wieder in ein kleines schwarzes Plastiksackerl, welches von der Crew ausgegeben wird, verpackt.
Unser Strandhaus
 Nach 1,5 h legen wir dann endlich auf der Insel an, doch um unsere Unterkunft zu erreichen, müssen wir noch ein Stück mit einem kleinen Boot (Nussschale mit Aussenboarder) zurücklegen. Alleine das Einsteigen bei 1,5 Meter hohen Wellen war schon Abenteuer genug. Schwimmwesten? Nein – die gibt’s hier nicht. In unserem  Strandhaus angekommen – wir befinden uns übrigens in einer Bucht mit Sandstrand, einem bunten Appartmentblock und einem Restaurant, sonst ist hier nichts - brauchen wir erst einmal eine Pause. Am Nachmittag gibt es dann tatsächlich eine 30minütige Regenpause, die wir für einen Spaziergang nützen. Vorher durch den strömenden Regen verschleiert, erblicken wir hinter uns eine traumhafte Dschungellandschaft. Es muss hier echt wunderschön sein, außerhalb der Monsunzeit.
knietief im Wasser
Als sich am nächsten Tag die Lage noch immer nicht bessert und wir langsam ein ungutes Gefühl bekommen, beschließen wir, bei der nächsten Möglichkeit von hier wieder weg zu kommen. Unser „netter“ Vermieter möchte uns dann verklickern, dass das Meer zu wild sei und wahrscheinlich kein Boot fährt. Ob die Fähre morgen fährt, weiß er auch nicht. Anrufen kann er auch nicht, weil er angeblich kein Telefon hat. Es findet sich dann doch noch jemand, der uns zumindest mal mit dem Boot in den Ort bringt, wo die Fähranlegestelle ist. Unser „netter“ Vermieter möchte abschließend noch mehr Geld von uns, weil das Zimmer (laut Telefongespräch mit seinem Boss) doch teurer ist, als von uns bereits bezahlt. Jetzt also doch Telefon?
Melaka
Die zweite Nussschalen Bootsfahrt findet zum Glück mit Schwimmwesten statt – die bereit gehaltenen Schwimmflügerl packten wir also wieder ein. Die Fahrt war für unser Empfinden ziemlich wild. Hohe Wellen peitschten um und teilweise über das Boot und dann noch strömender Regen, der sich bei der Fahrt auf der Haut wie Nadelstiche anfühlt. Heil angekommen bekommen wir in einer Ferienanlage, die bereits zur Hälfte im knietiefen Wasser steht, ein Bungalow. Ob unsere Sachen jemals wieder trocken werden?
Ihr könnt euch vorstellen wie erleichtert wir waren, als wir am nächsten Tag nach der Überfahrt mit der Fähre (diesmal ganz ohne Rückwärtsessen) wieder das Festland betreten konnten.
in friedlicher Mission
Melaka - Chinatown
Ab in den Westen, hier soll es zu dieser Jahreszeit nämlich keinen Monsun geben. Gegen Abend kommen wir dann mit dem Bus in Melaka an. Der Stadtkern gefällt uns sehr gut. Viele verwinkelte kleine Straßen und Gassen, keine Hochhäuser und ganz Chinatown bereitet sich auf das Chinese New Year vor. Tharis und Leela schlagen sich sehr tapfer – ständig wollen die Leute hier ihre Haut berühren, streicheln ihnen über die Haare und wollen Fotos machen. Leela gefällt ihre Rolle als Queen schon fast. Sie stolziert durch die Strassen, winkt den Leuten zu und sagt zu jedem „hello“. Dann kommen aber auch wieder Phasen, wo Tharis und Leela ihr Gesicht zwischen unseren Beinen vergraben und ihnen kein Händeschütteln mehr ab zu ringen ist.
Straßenessen in Melaka
Große Augen machen wir, als wir im Fluß ein Krokodil entdecken. Ist aber dann doch nur ein riesiger Waran. Die echten Krokodile sehen wir dann im Zoo, aber das hätten wir uns lieber sparen sollen. In Asien in einen Zoo zu gehen, ist wohl eher deprimierend. Da haben wohl die Hendln in der Legebatterie mehr Auslauf. Aber man weiß ja nie was dann am Abend auf dem Teller landet. Meistens jedoch, wissen wir was wir bestellen und schmecken tut es immer sehr gut.
Leela die Drachenreiterin
Selbst die Kinder haben den Schwenk von den Cornflakes zum indischen Thosai oder Prata zum Frühstück geschafft und ich kann – man glaubt es kaum – ohne Nutellabrot in den Tag starten.
Das wichtigste ist halt immer noch: Kein Monsun an der Westküste. Dafür schwitzt man bei 33°C und 95 % Luftfeuchtigkeit schon beim Abtrocknen in der Dusche.

2 Kommentare:

  1. Hallo ihr Lieben,
    also von Monsun könnten wir etwas gebrauchen. Wir haben keine Niederschläge, keinen Schnee und auch die Temperaturen sind sehr Geldschonend.Ich habe in letzter Zeit sehr viele Freunde,Bekannte und Kunden auf den Blog angesprochen - ALLE sind begeistert von Euch. Wie kann man das nur schaffen - 1 Jahr - und noch dazu mit zwei kleinen Kindern...........usw.
    Also passt auf und bleibt gesund - privates Schreibe ich Euch noch per Mail. Jedenfalls uns geht es gut und wir freuen uns auf den Skiurlaub mit Magdi und Sebi.
    Papa und Maria

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  2. Hallo Familie Erlach!
    Wahnsinn - hätte ich einen Hut auf, ich würde ihn vor euch ziehen - ich glaube, ich täte (ma, immer dieser Konjunktiv) die Nerven schmeißen, wenn es da und dort nur mehr regnet und dann noch dieser Wellengang usw. usf.
    Gewaltig!
    Außerdem, Enzo, liebe ich deinen Wortwitz! Take care und DANKE f. den BLOG
    GLG Adele

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