Freitag, 23. September 2011

Olá Costa Rica

Fisch for Sale
Eigentlich haben wir uns ja für das Aussteigen aus dem Flieger eine schwüle, heiße Druckwelle erwartet. Ganz so schlimm wars aber dann doch nicht. Schließlich liegt der Flughafen San Jose’s ja in den Bergen auf ca. 1000 m Seehöhe. Um nicht gleich voll in die Menschenmassen und in ein chaotisches Stadtleben zu stürzen, haben wir eine Unterkunft in Alajuela unweit vom Flughafen gebucht. Die Taxlerin wollte sich mal schnell ein bisschen Geld verdienen und hat vergessen mir einen tausender raus zu geben – den hab ich dann aber gleich eingefordert. In der Früh gibt’s in unserer Unterkunft ganz traditionell Reis mit Bohnen und Kochbananen bevor wir mit unseren dürftig ausgestatteten Spanischkenntnisse in die Stadt spazieren. Es ist ganz anders als wir es uns vorgestellt hatten. Wieder mal Asoisdes. Costa Rica ist aus unserer Sicht sehr weit entwickelt und auch vom Preisniveau quasi auf der gleichen Stufe wie die USA. Unsere Erwartungen, dass an jeder Ecke ein Stand mit Früchten steht und dass man, wenn man essen will, einfach nur den Mund aufmachen muss – leider….es bleiben Träume. Dass wir hier in den Tropen sind, merken wir trotzdem ganz schnell. Schon am Vormittag drückt die Hitze unglaublich und am Nachmittag brechen die ersten Regenschauer nieder, sodass das Wasser in Form von Bächen über die Straßen schießt. Nachdem wir uns 2 Tage akklimatisiert haben fühlen wir uns bereit für die Großstadt San Jose. Wie angekündigt sind wir ja ab jetzt öffentlich unterwegs, und wir machen uns bepackt mit unseren Rucksäcken und jeder ein Kind an der Hand auf den Weg zum Bus. Auch hier wieder eine Überraschung. Alles total organisiert, fixe Preise und der Bus fährt auf die Minute genau ab. Das Chaos in San Jose, welches in den Reiseführern beschrieben wird, erleben wir nicht. Wir finden gleich ein tolles Backpackers und machen uns auf Futtersuche. Casado – so heißt hier ein typisches Mittagsmenü und besteht aus Reis, Bohnen, Kochbananen, Salat und optional Fisch, Huhn oder Schnitzel.
warten auf den nächsten Bus
Obwohl wir schon aus Calgary einen Teil unseres Gepäcks mit der Post nach Hause geschickt haben, kommen wir drauf, dass wir immer noch zu viel mit uns mit schleppen. Im Backpackers können wir einen Teil unserer Sachen kostenlos lagern. Gleich am nächsten Tag geht’s wieder weiter  - an die Karibikküste nach Cahuita. Wir trödeln extra noch ein bisschen in der Unterkunft, dass wir am Busbahnhof nicht zu lange herumstehen müssen. WIE NAIV waren wir da wieder. Mit viel Glück bekommen wir die letzten 3 Sitzplätze und einen Stehplatz – dafür aber in 1. Reihe fußfrei. Nach 4 Stunden Fahrzeit kommen wir an der Karibikküste in Cahuita an, wo das befürchtete Empfangskomitee von Leuten, die uns in irgendwelche Unterkünfte schleppen wollen, nicht da ist. Viel schlimmer noch – wir spazieren durch den Ort, werden immer wieder freundlich gegrüßt, bleiben dann bei verschiedenen Unterkünften stehen um zu Fragen, ob ein Zimmer frei ist, aber…. Die meisten Rezeptionen sind gar nicht besetzt. Schon komisch irgendwie. 
Strand bei Cahuita
Faultier
Wir finden dann aber doch noch was, was unseren Bedürfnissen entspricht. Sachen rein ins Zimmer, Badesachen packen und ab zum Strand, auf den wir ja schon sooooo lange warten. Das Wasser hat Badewannentemperatur, die Wellen sind hoch und es gibt keine gefährlichen Strömungen. Vom Glück verfolgt erspähen wir auch gleich ein Faultier. 
Der Dschungel geht hier bis an den Sandstrand – echt sehr schön. Von der Stadt selbst sind wir nicht sehr angetan. Es scheint hier alles ganz fest in der Hand der Drogen zu sein. Also weiter geht’s nach Puerto Viejo de Talamanca noch einmal ein Stück südlich. Hier ist es wesentlich entspannter. Die Kinder und natürlich auch wir genießen es im warmen Wasser zu plantschen. Oft sind wir so lange drin, dass unsere Hände schon ganz schrumpelig sind. 
gefährliches Fischi

buntes Fischi
großes Fischi
Direkt am Hausriff gibt’s auch beim Schnorcheln jede Menge zu entdecken. Das Wasser ist zwar aufgrund der Regenzeit – von der wir im Moment nicht viel merken – ein wenig trüb, aber es ist trotzdem sehr schön. Die vielen unterschiedlichen bunten, großen aber auch der ein oder andere giftige Fisch machen das Schnorcheln zum kleinen Abenteuer.
Radlpause im Dschungel
Das nächste Abenteuer gibt’s dann mit dem Rad. Wenn man hier die Umgebung erforschen möchte, ist dies das beste Fortbewegungsmittel. Kindersitze sind hier aber Mangelware und somit muss Tharis im Körbchen auf der Lenkstange sitzen. Klappt aber ganz gut für die paar Kilometer die wir geplant haben. Als wir nach 45 minütiger Fahrt dann zum Strand abbiegen, werden wir mit viel Gebrüll empfangen. Tharis bekommt es leider ein wenig mit der Angst zu tun. Sie hat´s nicht so mit Lärm. Der Lärm stammt von den Brüllaffen die wir auch kurz später in den Bäumen beim fressen beobachten dürfen. Achtung: nicht direkt unter den Affen stehen. Die Reste der nicht verzehrten Früchte fallen nicht nach oben.
Brüllaffe
Tharis und Leela werden mit dem Meer immer vertrauter und lassen sich schon alleine - ohne Festhalten an unseren Armen - von den Wellen schaukeln (Natürlich mit Schwimmflügerln!). Genau 1 Woche hat es gedauert, bis wir für unsere Dummheit bestraft werden. Christine hat einen mordsmäßigen Sonnenbrand abbekommen, bei mir (Enzo) ist´s nicht so schlimm. Auf die Kinder – auf die passen wir natürlich auf. Die haben wir ja selbstverständlich regelmäßig eingecremt, aber wir – die Großen – wir haben dass ja nicht nötig. Mal schaun wie es die nächsten Tage weiter geht. Vielleicht meldet sich ja die Regenzeit wieder und verschont uns mit praller Sonne;-)

3 Kommentare:

  1. Awww, these pictures make me miss rhe girls so much! Please have a little "steinparty" with them for me, and maybe a drei-five too! oh, and hugs to the adults too :-)

    Sandi

    PS. I love Tharis' Jim Morrisonn t-shirt!

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  2. erst gestern mußte ich mich über costa rica wundern. und heut hab ich endlich die erklärung. das glücklichste land der welt ist costa rica stand in der presse. und jetzt les ich, daß ihr dort seid. klar, daß österreich aktuell nur an 57.stelle rangiert. kommt bald wieder heim. lg roland

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  3. Date: march, 12fs
    Time: 3:00pm ongoing

    „Na Buenos Dias, das ist ja alles otra vez, als ich mir das vorgestellt habe.“ So soll es schon manchem in Costa Rica ergangen sein. Jedenfalls schon faszinierend, mit wie wenig man beim Reisen auskommen kann und wie viel davon noch immer verzichtbar ist. Bringt einen schon zum grübeln…

    Habt ihr diesen Star-Wars-Flieger-Fisch alias gefährliches Fischi wirklich beim Schnorcheln gesehen? Ich würd da gleich vor Angst losbiebern!

    Klingt aber alles sehr entspannt, seid wohl gut angekommen.

    What I did in the same period: Siehe letzter Blog

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