Mittwoch, 25. Mai 2011

Calgary - Vancouver Island (Teil 1)

Endlich unterwegs mit Rupert (unserem neuen BJ 1996  Ford Motorhome)  heißt unser Ziel Vancouver Island. Dass wir da nicht an einem Tag hinkommen wird klar wenn man sich das auf der Karte anschaut. Von Calgary aus fahren wir über die flache Prärie direkt auf die Rockies zu und nach ca. 1,5 Stunden Fahrt hat man sich dann endlich  soweit „reingezoomt“ dass man die Berge doch tatsächlich erreicht hat. Leider hat uns am nächsten Tag auch das schlechte Wetter erreicht, sodass wir von den Bergen gar nichts mehr zu sehen bekommen. Dennoch haben wir ein paar tolle Stimmungen am noch eisbedeckten Lake Minnewanka (nähe Banff) genossen wo uns auch die ersten Hirsche über den Weg gelaufen sind. Auch der Lake Louise versteckt sein berühmtes Türkis noch unter einer fetten Eisschicht – dafür gab´s eine Schneeballschlacht;-)
Wir können durchwegs auf sehr abgelegenen und oft auch kostenlosen Recreational Sites übernachten und schon ein wenig von der berühmten Abgeschiedenheit und Einsamkeit von Kanada erleben. Damit wir uns als Kleinfamilie nicht allzu alleine fühlen, hat sich gleich in der zweiten Nacht …. eine kleine Maus zu uns gesellt, die wohl eine Mitfahrgelegenheit inklusive Verpflegung und Unterkunft bei uns suchte. Nervtötende Nagegeräusche in der Nacht ließen uns am nächsten Tag auf Mäusejagd gehen. Gleich zum nächsten Hardware-Store und das nötige Rüstzeug besorgt. Es ging dann auch tatsächlich relativ schnell und wir hatten den kleinen Schwarzfahrer gefangen und ins Freie verfrachtet. Allerdings verschaffte uns das nicht die ersehnte Ruhe. Es ging wieder los. Wir hatten entweder zwei Mäuse oder wir haben dieselbe 2 mal gefangen. Jetzt ist jedenfalls Ruhe.
 Unser Weg führt uns weiter über Golden wo wir gleich Bekanntschaft mit einer  Kärtnerin im Supermarkt machen.  Gleich wieder auf die Straße heißt es, um ein paar Kilometer zu machen und irgendwann mal wieder den nächsten Schlafplatz zu finden – leider sind über den Rogers Pass noch alle Parkplätze geschlossen  bzw. mit Schneemassen bedeckt sodass uns nichts anderes überbleibt als den nächsten Campingsplatz (Canyon Hot Springs) aufzusuchen.  Gerade noch mitten im Winter schwirren uns hier die Kolibris wie kleine Ufo´s um die Ohren. Natürlich entdecken die Kinder den Swimmingpool (32 Grad der kalte und 42 Grad der heiße Pool). Auch wenn wir uns unter natürlichen heißen Quellen was anderes vorgestellt haben  als ein Betonbecken, ist es für die Kinder eine willkommene Abwechslung. Die nächsten Tage stand eigentlich Klettern in Revelstoke (eine echt coole Stadt – voll mit sportbegeisterten und alternativen jungen Leuten) am Programm.
Tja – nächstes mal vielleicht, wenn dass Wetter auch mitspielt;-) Statt dessen fahren wir ein Stück Richtung Norden, wo wir am Lake Revelstoke einen sehr schönen Platz direkt am Fluss zum Übernachten finden. Einheimische geben uns den Tipp, einen Abstecher nach Kooteney zu machen und wir landen nun in Nakusp. Wie könnte es auch anders sein – auf speziellen  Plätzen lernt man auch spezielle Menschen kennen und wir verbringen einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer und werden mit Informationen und weiteren Tipps von Weitgereisten überschüttet  (Danke Peter und Isabel).
 Jetzt soll’s wirklich in die Wildnis gehen und wir machen eine Tour zum Trout Lake. Was wir dort erleben durften war einfach nur genial. Regenbogenforellen mit ca. 15 – 25 kg (the world´s biggest) springen hier aus dem glasklaren Bergsee (nicht nur einmal!!) und darüber wartet auch schon der Adler der sich eine für sein Abendessen aussucht. Es gefällt uns so gut, dass wir beschließen die Nacht hier zu verbringen. Bären haben wir keinen gesehen,  dafür ist uns mal ein Kojote über den Weg gelaufen. 
Ganz allgemein betrachtet sind wir von der Landschaft, aber vor allem von der Weite des Landes stark beeindruckt. Riesige Seen mit Wäldern bis ans Ufer und nicht ein Haus weit und breit. Manchmal scheint es fast ein wenig unwirklich. Die Leute die wir bis jetzt auf unserem Weg kennen lernen durften waren durchwegs freundlich, einladend, herzlich und wir hatten das Gefühl dass dies auch immer so gemeint war.
Vancouver Island – du wirst wohl noch ein bisschen auf uns warten müssen; wir haben unsere Route geändert und es liegen noch einige „Zwischenstopps“ vor uns;-}

5 Kommentare:

  1. hallo ihr da drüben
    oder sagt man da oben ...... egal

    schön das es euch gut geht -- die ersten Bilder machen schon Lust auf mehr -- ist euch nicht kalt mit all dem Schnee ?

    bis bald mal auf Sype

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  2. grias eich, freut mich zu hören, dass bis jetzt alles recht gut zu laufen scheint.. abgesehen von ein paar kleineren oder größeren hindernissen, aber die packt ihr mit eurer einstellung ohnehin locker und der mensch wächst ja bekanntlich mit der herausforderung..

    super gegend, wo ihr da gerade unterwegs seid... die canyon hot springs sind tatsächlich eine optische enttäuschung, vor allem wenn sie mit sehr beleibten kanadischen gästen gefüllt sind (wird bei euch jetzt wohl nicht der fall gewesen sein).. die bugaboos wären auch noch eine reise wert, wobei 50 km schlaglöchrige dirt road für rupert und 1000 hm aufstieg für die kinder (auf euren rücken) wohl ein bissl zu viel sein dürften...
    hab ich schon erwähnt, dass es in kanada gar keine bären gibt!!!
    @enzo: wie du gesehen hast, kein bissl schnee mehr am mittagskogel dafür perfekte flugbedingungen... ebenso wie am mangart (aber da ist noch ein bissl schnee)...
    na denn, fleissig weiterschreiben und viel spaß auf vancouver island! ach ja, und in calgary unbedingt in die "eatery" am west broadway sushi essen gehen und nicht auf den arcteryx outlet store vergessen ;-)

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  3. Habt tolle Aufnahmen gmacht. Interessante Fotos
    und Eindrücke. Die Geschichte mit der Maus bringt einem zum Schmunzeln........
    Verfolge weiter neugierig eure neuen Erlebnisse.
    Astrid

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  4. p.S. Wie gehts mit der Kamera?

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  5. So, ich geh jetzt auf reisen.
    Wohin? Na von einem Blog-Eintrag zum nexten. Da brauch ich nur einen Abend wo ihr ewig rumkurvt, ihr Erlachen!

    Date: August, 17-fs.
    Time: 8:18pm ongoing

    Hey, dieser fucking Reinzoom-Effekt, an den kann ich mich auch noch erinnern!
    Ja, nach dem dir das Eintrittsgeld aus der Tasche Springt, wird dir von der Zornesröte ganz HOT, wenn du die elenden Betonbecken siehst. Schön - ähhh Schade, dass es euch aus so geht.
    Während ihr also mit Mann und ohne Maus weiterzieht, frage ich mich ernsthaft, ob man sich bei so großen Forellen noch schwimmen gehen trout?!
    Finally: There's no single fuckin' bear in Canada! Trust me, I've been searchin' eagerly! No bears at all!

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